Maßnahmen gegen Vogel-Stromtod

Damit diese bedrohte Tierart nicht verfliegt, setzt die ÖBB nun auf Vogelschutzhauben an Strommasten. | Foto: BirdLife Österreich / Peter Buchner
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  • Damit diese bedrohte Tierart nicht verfliegt, setzt die ÖBB nun auf Vogelschutzhauben an Strommasten.
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In Kärnten fliegen ca. 40-60 Uhupaare umher, wobei sich der Bereich um das Bleistätter Moor als Uhu Hotspot etabliert hat. Die Uhudichte in diesem Gebiet deckt etwa 10% der Kärntner Bestände ab. „Uhus sind extrem langlebig und haben sehr lange Reproduktionszeiten. Es liegt daher auf der Hand, warum dieser gefährdete Vogel besonderen Schutz benötigt“, macht Remo Probst, Projektleiter bei BirdLife Österreich, auf die Lage der Großvögel aufmerksam.

Vogelschutzhauben für über 160 Masten

BirdLife Österreich und die ÖBB starteten daher im Rahmen der Umweltinitiative „Österreich blüht auf“ein gemeinsames Programm zum Schutz des Uhus. Unter dem Titel „Freie Flugbahn für den Uhu“, rief man ÖBB Bahnkunden dazu auf, bei jeder Bahnfahrt Green Points zu sammeln (www.green-points.at). Dazu reicht es, sich die Green Points APP kostenlos auf sein Smartphone zu laden und schon kann man eines der 8 Umweltprojekte unterstützen. Das Green Points Projekt „Freie Flugbahn für den Uhu“ ist nun das erste, das nach ca. 1,5 Jahren Laufzeit seinen Gesamtpunktestand erreicht hat und daher umgesetzt wird. Im Raum Steindorf am Ossiacher See und Feldkirchen wurden bereits 110 Mastbereiche von Bahnenergieleitungen mit Vogelschutzhauben versehen, was ca. 2/3 der Stromleitungen im Bereich des Bleistätter Moors sicher macht. Bis April dieses Jahres sollen weitere Abdeckhauben folgen. „Es ist uns ein großes Anliegen dieses wichtige Revier für die Uhus flächendeckend zu schützen.“, so Siegfried Moser, Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur AG. Materialkosten für dieses Projekt liegen bei ca. 30.000 €. Kärntens Naturschutzlandesrat Rolf Holub begrüßt die gemeinsame Initiative zum Schutz heimischer Vogelarten.

Datenbank und Meldungen aus der Bevölkerung hilfreich

Durch eine eigene Datenbank kann sich BirdLife ein genaues Bild über das Ausmaß der Stromtod-Problematik und der besonders betroffenen Gebiete verschaffen. „Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen können wir an Netzbetreiber herantreten, die sich freiwillig zum Schutz der Großvögel bekennen und dabei gleichzeitig die Zahl der Betriebsausfälle senken. Durch diese Vorgangsweise können wir die Maßnahmen zielgenau in den Gebieten mit den größten Aufkommen der gefährdeten Vogelarten und dem Auftreten gefährlicher Leitungsabschnitte umsetzen“, weiß Probst. Die Vogelschutzorganisation bittet dabei auch um die Mithilfe von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern, Meldungen von durch Stromschlag getötete Vögel an BirdLife per E-Mail weiterzuleiten: remo.probst@birdlife.at.

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