Prettner kontert mit Fakten: Gesundheitsversorgung ist kein Politikum

Prettner Kritisiert die Kritik von IV-Präsident Kulterer | Foto: pixabay

Gesundheitsreferentin Beate Prettner korrigiert die überalteten Zahlen und die daraus abgeleitete Kritik von Industriellenvereinigung-Präsident Christof Kulterer.„Mit Bedauern muss ich festhalten, dass die Industriellenvereinigung (IV) Kärnten mit Präsident Christof Kulterer einen derart sensiblen Bereich, wie es die Gesundheitsversorgung ist, zu einem Politikum macht. Und das in offensichtlicher Unkenntnis der fachlichen Rahmenbedingungen“, so die Gesundheitsreferentin.

Prettner verweist auf Fakten:

- Josef Moser ist seit Oktober 2016 Präsident des Instituts EcoAustria.
- Die von ihm und der IV zitierte Studie von EcoAustria wurde im Dezember 2015 veröffentlicht.
- Der Studie liegt Zahlenmaterial aus dem Jahr 2013 zugrunde. Zahlenmaterial aus dem Jahr 2014 wurde lediglich für die Bereiche „Allgemeine Verwaltung“ und „Wohnbauförderung“ herangezogen.
- Im Kärntner Gesundheitswesen wird zum Wohle der Patienten gearbeitet.
- Kärnten wird mit dem RSG 2020 als österreichisches Vorzeigebundesland genannt.
- Laut OECD-Studie bezüglich Ausgaben im Gesundheitswesen heißt es: „Die Ausgaben stiegen über die Zeit in den jeweiligen Bundesländern sehr unterschiedlich. Von 2004 bis 2015 wies Vorarlberg die höchste durchschnittliche Ausgabensteigerung von 5,5 Prozent pro Jahr auf, gefolgt von Salzburg mit 5,1 Prozent. Die geringsten durchschnittlichen Anstiege im selben Zeitraum verbuchten Kärnten und das Burgenland mit 2,9 bzw. 3,4 Prozent pro Jahr.“
- In absoluten Zahlen beträgt der Dämpfungseffekt (= Unterschied zwischen tatsächlichen Ausgaben und Ausgaben, die ohne effizienzsteigernde Maßnahmen angefallen wären) 56,3 Millionen im Jahr 2014, 75,68 Millionen im Jahr 2015 und 95,9 Millionen im Jahr 2016´.
- Die IV Kärnten respektive deren Präsident Kulterer behauptet, dass „die Bürger dieses Landes darüber aufzuklären (seien), warum sie bei gleicher Leistung im Verhältnis so viel mehr für ihr Gesundheitswesen zahlen müssen als in anderen Bundesländern“. Tatsächlich betrug die Steigerung der Gesundheitsausgaben pro Einwohner in Kärnten von 2015 auf 2016 nur 2,35 %. Im Vergleich dazu Oberösterreich: plus 9,69 %, Salzburg plus 5,57 %, Burgenland plus 11,16%.

Prettners Bitte lautet daher: „Das Gesundheitswesen eignet sich weder dazu, mit überholten Zahlen und unzureichender Kenntnis der Rahmenbedingungen die Bevölkerung zu verunsichern, noch Ängste über Arbeitsplatzverluste zu schüren.“


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