WWF startet Petition
"Rund 148 Biber in Kärnten auf der Abschussliste"

- Der WWF kritisiert Biber-Abschüsse stark. (Symbolfoto)
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Laut einer aktuellen Auswertung des WWF Österreich sind derzeit in mehreren Bundesländern bis zu 713 Biber für eine regulierte Entnahme freigegeben – darunter bis zu 148 in Kärnten. Die Umweltorganisation spricht sich gegen diese Praxis aus und verweist auf den strengen Schutzstatus des Bibers nach EU-Recht.
KÄRNTEN. Statt Tötungen empfiehlt der WWF verstärkt präventive Maßnahmen und Lebensraummanagement, um mögliche Konflikte mit dem Biber zu minimieren. Für Kärnten sieht die aktuelle Abschussregelung laut WWF eine mögliche Entnahme von bis zu 148 Tieren pro Jahr vor.
Präventionsmaßnahmen
Der WWF betont, dass der Großteil der Konflikte mit Bibern in einem zehn Meter breiten Uferbereich auftritt. Durch gezielte Maßnahmen wie Uferstreifen, Schutzzäune, Habitatlenkung oder technische Sicherungen ließen sich viele Konflikte vermeiden oder entschärfen. "Statt auf flächendeckende Entnahmen zu setzen, sollten die Länder vermehrt auf Managementlösungen und Prävention setzen", so Sarah Layendecker, Artenschutz-Expertin beim WWF.
Rolle im Ökosystem
Der Biber spielt laut WWF zudem eine wichtige Rolle im Ökosystem: Seine Aktivitäten fördern die Bildung von Feuchtgebieten, was Artenvielfalt, Wasserrückhalt und Klimaanpassung positiv beeinflussen kann. "Das ist gerade in Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse ein großer Vorteil, da sowohl Überschwemmungen als auch Dürren dadurch abgefedert werden", sagt WWF-Expertin Sarah Layendecker.
Petition gestartet
Als Reaktion auf die geplanten und bestehenden Abschussregelungen hat der WWF die Petition "Stoppt die Biber-Tötungen" gestartet. Damit soll ein Umdenken in Richtung kooperativer Lösungsansätze angeregt werden. Ziel ist es, langfristige Konzepte für den Umgang mit Bibern zu etablieren, die sowohl dem Artenschutz als auch den Interessen der betroffenen Landnutzer gerecht werden. "Die Herausforderungen sind lösbar – mit entsprechenden Managementstrategien, Dialog mit Betroffenen und ausreichend Lebensraum für die Tiere", heißt es seitens des WWF.
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