Kärnten
Schon sechs Menschen verloren heuer ihr Leben im Straßenverkehr

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Traurige Unfallbilanz für Kärnten im 1. Quartal: Bereits sechs Menschen verloren heuer ihr Leben im Straßenverkehr, um drei mehr als im 1. Quartal des Vorjahres, informiert der VCÖ. Auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten anstatt zu sinken stark gestiegen.

KÄRNTEN. Drei Menschen wurden im Vorjahr in den ersten drei Monaten bei Verkehrsunfällen in Kärnten getötet. Heuer waren es nach vorläufigen Daten mit sechs doppelt so viele, macht der VCÖ aufmerksam. Im 1. Quartal 2020 kamen fünf Menschen im Straßenverkehr ums Leben, im 1. Quartal 2019 zwei, im 1. Quartal 2018 waren sechs Todesopfer zu beklagen und im 1. Quartal 2017 drei Todesopfer.

Bundesländer-Vergleich

Im Bundesländer-Vergleich weist Kärnten nach Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich und Tirol die fünfthöchste Opferzahl auf. In sieben der neun Bundesländer ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle gestiegen, berichtet der VCÖ. Und: Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten anstatt zu sinken heuer um über 50 Prozent gestiegen von 48 auf vorläufig 73.

  • Steiermark: 19 (plus 13)
  • Niederösterreich: 19 (plus 7)
  • Oberösterreich: 9 (minus 6)
  • Tirol: 7 (plus 5)
  • Kärnten: 6 (plus 3)
  • Wien: 4 (plus 2)
  • Salzburg: 4 (minus 2)
  • Burgenland: 3 (plus 2)
  • Vorarlberg: 2 (plus 1)

Verkehrssicherheitsziel verfehlt

Österreich hat bereits im Jahr 2020 sein Verkehrssicherheitsziel - weniger als 312 Todesopfer - trotz Verkehrsrückgangs infolge der Covid-19 Pandemie mit 344 verfehlt. "Wenn bei der Verkehrssicherheit Ziele verfehlt werden, bezahlen Menschen mit ihrer Gesundheit oder gar mit ihrem Leben. Umso wichtiger ist es, alles daran zu setzen, dass Österreich die künftigen Ziele erreicht", fordert VCÖ-Sprecher Gratzer verstärkte Maßnahmen. Das aktuelle Verkehrssicherheitsziel sieht eine Reduktion der Anzahl der Verkehrstoten um 50 Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 vor auf weniger als 195 Todesopfer.

Niedrigere Tempolimits

Österreich ist gut beraten sich an den verkehrssichersten Staaten Europas ein Vorbild zu nehmen und dort wirksame Maßnahmen auch hierzulande umzusetzen. So haben die sichersten Staaten niedrigere Tempolimits: Auf Freilandstraßen Tempo 80 statt 100, auf Autobahnen Tempo 120 (wie in der Schweiz) oder Tempo 110 (wie etwa in Schweden). Im Ortsgebiet erhöht Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgänger, Kinder und ältere Menschen. In der Schweiz ist zudem im Unterschied zu Österreich die Toleranzgrenze beim Überschreiten von Tempolimits sehr gering. Darüber hinaus ist Österreichs Vormerksystem zu erweitern, insbesondere um Handy am Steuer.

Rad-Infrastruktur verbessern

Aufholbedarf gibt es auch bei der Rad-Infrastruktur, die vielerorts große Mängel aufweist. In den Regionen fehlen häufig sichere Radverbindungen zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet, auch in Städten und Gemeinden gibt es immer wieder gravierende Sicherheitsmängel bei der Rad-Infrastruktur.

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