Polizeibilanz in Kärnten
Zahl der Verkehrstoten stieg dramatisch an

LPD Kärnten veröffentlichte heute die Polizeiliche Jahresbilanz 2023 (Symbolfoto) | Foto: MeinBezirk.at
  • LPD Kärnten veröffentlichte heute die Polizeiliche Jahresbilanz 2023 (Symbolfoto)
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In Kärnten wurden 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 1.039 Delikte mehr zur Anzeige gebracht. Im Zehn-Jahres-Vergleich bleibt die Gesamtkriminalität damit dennoch weiterhin rückläufig. Die Internetkriminalität bleibt weiterhin einer der am stärksten wachsenden Deliktsbereiche. Außerdem verloren 30 Menschen im Jahr 2023 auf Kärntens Straßen ihr Leben, das sind neun Todesfälle mehr als im Jahr 2022.

KÄRNTEN. Die Zahl der Anzeigen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent auf 25.585 Anzeigen angestiegen (2022: 24.546). Maßgeblich für diese Steigerung sind zum einen Anzeigen aus dem Bereich der Internetkriminalität wie etwa Krypto-Betrugsfälle, analoge Deliktsformen (Falscher Polizist, Phishing, etc.) und digitale Deliktsformen (Tochter/Sohn-Trick, Neffentrick, etc.) und zum anderen Anzeigen aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität (Großteil der Fälle sind Betrugsdelikte). Im Zehnjahresvergleich ist jedoch weiterhin eine Tendenz nach unten zu erkennen, 2014 wurden 975 Delikte mehr zur Anzeige gebracht. Im vergangenen Jahr wurden 17.991 tatverdächtige Personen ausgeforscht und angezeigt, das sind um 5,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor und entspricht damit dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Erneut gestiegen ist der Anteil der fremden Tatverdächtigen. Waren es 2022 noch 4.725 Fremde, so wurde 2023 insgesamt 5.332 Fremde verzeichnet, was 29,6 Prozent aller Tatverdächtigen entspricht.

Suchtmittelkriminalität

2023 wurden 2.327 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht, ein Rückgang von 3,7 Prozent, im Vergleich zu den im Jahr 2022 erstatteten 2.416 Anzeigen. Das Bundesland Kärnten ist aufgrund seiner geografischen Lage ein Seitenstrang der Balkanroute und dient daher als Transit- und Endabnehmerland für Drogen, die über Slowenien nach Kärnten eingeführt werden. Dabei kann vor allem der Schmuggel von Heroin und Kokain, sowie im geringen Maße Cannabisprodukte, festgestellt werden. Die eingeführten Drogen gelangen sowohl in den Städten als auch in den Bezirken an Endabnehmer und Subdealer zur Verbreitung. Bei den Schmuggelfahrten werden sämtliche Grenzübergänge genutzt.

Anstieg von Internetkriminalität

Die Anzeigen im Bereich der Internetkriminalität stiegen 2023 erneut an. Wurden im Jahr 2022 noch 2.672 Anzeigen verzeichnet, so waren es 2023 bereits 3.212, ein Plus von 20,2 Prozent. Eine deutliche Steigerung wurde hier vor allem beim Internetbetrug verzeichnet. Nach 355 Anzeigen im Jahr 2014, wurden 2022 schon 1.474 Delikte angezeigt. 2023 bearbeitete die Kärntner Polizei 1.892 Internetbetrugsfälle, eine Zunahme zum Vorjahr von 28,4 Prozent.

Verkehrstote in Kärnten

Insgesamt 30 Menschen verloren im Jahr 2023 auf Kärntens Straßen ihr Leben. Im Jahr 2022 wurden 21 Todesfälle nach Verkehrsunfällen verzeichnet. Somit sind gegenüber dem Vorjahr neun Verkehrstote mehr zu beklagen. Zu erwähnen ist hier, dass fünf Menschen bei Unfällen auf unbefestigten Forststraßen zu Tode kamen. Auch im Jahr 2023 legte die Landesverkehrsabteilung einen Schwerpunkt auf "Drogen im Straßenverkehr“.

Steigerung der Anzeigen

Diesbezüglich mussten 246 Fahrzeuglenker zur Anzeige gebracht werden, was einer Steigerung um 47 Delikte im Vergleich zu 2022 entspricht (2022: 199). Der hohe Kontrolldruck auf Kärntens Straßen, unterstützt durch den verstärkten Einsatz von Zivil-, Motorrad- und Radarstreifen, führte bei Delikten im Zusammenhang mit Geschwindigkeit und Gurtenpflicht zu einer neuerlichen Steigerung der Anzeigen. Die Anzeigen wegen der Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes im Straßenverkehr haben sich im Vergleich zu 2022 mehr als verdreifacht. Gleichzeitig haben die Kontrollen bei "Alkohol im Straßenverkehr" eine präventive Wirkung gezeigt – hier gab es eine deutliche Abnahme der Deliktszahlen.

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