Starke Stimme
Das Schülerparlament tagt heute im Kärntner Landtag
Zwei Mal im Schuljahr tagt das Schülerinnen- und Schülerparlament. "Wir nehmen die Anliegen nicht nur ernst, wir haben das auch verfassungsmäßig festgelegt", sagt Kärntens Landtagspräsident Reinhart Rohr. Am Mittwoch, dem 20. April, ist es wieder soweit.
KÄRNTEN. Was die politisch unabhängige Schülervertreter einmal pro Semester machen, ist weit mehr als nur Landtags-Luft zu schnuppern - sie gestalten Politik aktiv mit. Auch heute tagt das Schülerinnen- und Schülerparlament - erstmals wieder in Präsenz im Kärntner Landtag. Live verfolgen kann man via Livestream. Die Anträge umfassen nicht nur Bildung, sondern auch gesellschaftspolitische Themen. "Eines unserer Themen ist die Nachhaltigkeit. Etwa kann durch frisches, fließendes Trinkwasser der Plastikmüll reduziert werden", betont die Sprecherin der Schülervertretung Tina Gi. Auch innovative Ideen wie Unisex-Toiletten stehen in der Antragsmappe.
Mitmachen & mitentscheiden
Die Forderung nach mehr politischer Bildung ist ein Dauerbrenner auf der Agenda. Gi: "Ich selbst habe ein großes Interesse daran, meine Rechte, die mir die Demokratie bietet, auch zu nutzen. Diese Chance sollten auch andere ergreifen, sich engagieren und lernen für ihre Meinung öffentlich einzustehen. Je mehr mitmachen, umso mehr bekommen wir mit, welche Themen die Schülerinnen und Schüler beschäftigen."
Rechte der Demokratie nutzen
Auch innovative Ideen wie Unisex-Toiletten an den Schulen stehen in der Antragsmappe. Aber auch die Auswirkungen der Coronakrise sowie die Forderung nach mehr politischer Bildung sind Dauerbrenner auf der Agenda. Gi: "Ich selbst habe ein großes Interesse daran, meine Rechte, die mir die Demokratie bietet, auch zu nutzen. Diese Chance sollten auch andere ergreifen, sich engagieren und lernen für ihre Meinung öffentlich einzustehen."
In Verfassung verankert
"Wir nehmen die Anliegen der Schülerinnen und Schüler sowie des Parlaments nicht nur ernst, wir sind auch das einzige Bundesland, dass dieses in der Landesverfassung verankert hat. Die nächste Landtagssitzung beinhaltet einen eigenen Tagesordnungspunkt, bei dem wir uns mit den Beschlüssen des Schülerinnen- und Schülerparalaments befassen", betont Kärntens Landtagspräsident Reinhart Rohr und sagt weiter: "Mit ist es insgesamt ein großes Anliegen, Kindern und Jugendlichen die Wichtigkeit politischer Bildung, die Information über die Zusammenhänge der Politik zu vermitteln."
Politik hautnah
Dies geschehe vielfach über die Plattform Politische Bildung und Veranstaltungen wie "Politik hautnah erklärt" für Schulklassen. Wenn Schulklassen die Landtagssitzung besuchen, dürfen sie im Nachhinein den Abgeordneten Fragen stellen. "Ich sage den Kindern bei solchen Gelegenheiten immer: Ihr seid unsere Zukunft. Und wenn ihr euch entsprechend engagiert, habt ihr auch die Chance auf der Abgeordneten- oder Regierungsbank Platz zu nehmen", so Rohr.
Politische Bildung
Landeshauptmann Peter Kaiser verweist darauf, dass das Schülerinnen- und Schülerparlament in der Kärntner Landesverfassung verankert ist, und die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger dazu verpflichtet sind, die Anträge zu behandeln. "Das zeigt, wie wichtig uns die Anliegen und die Einbindung der Jugend in Kärnten ist, welchen Stellenwert sie für uns, für die Politik hat. Wir brauchen und schätzen unsere Jugendlichen", so Kaiser, der sich bei den Schülervertreterinnen und Schülervertretern für ihr Engagement und für ihre Bereitschaft sich für die Interessen und Anliegen der Jugend einzusetzen. Kaiser spricht sich nach wie vor für die Einführung eines Unterrichtsfaches "Politische Bildung" aus.
Verdient Respekt
Bildungsdirektorin Isabella Penz: "Im Schülerparlament zeigt sich, welche große Wirkung politische Arbeit machen kann und ich denke, es ist ein bedeutender Ansporn für die Schülervertretung, für sich selbst, aber auch für die nächste Schülergeneration, elementare Beschlüsse zu fassen. Gerade aktuell zeigt sich, wie wichtig Demokratie ist und wie wichtig es ist, in einer staatlichen Organisation zu leben, die ein friedvolles Miteinander als oberstes Ziel hat. Meinungsfreiheit und Demokratiebildung halte ich für ganz entscheidend, denn ich glaube, dass das miteinander Reden und Diskutieren der zentrale Punkt ist. Dass sich junge Menschen dieser Herausforderung stellen, verdient jeden Respekt."
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