LK Kärnten
Freihandelsabkommen mit Südamerika gefährdet Kärntner Bauern

Bei Abschluss des Freihandelsabkommen Mercosur fürchtet die Landwirtschaftskammer (LK) Kärnten um das Überleben heimischer Bauern.

KÄRNTEN. "Tritt das Abkommen der EU mit dem Mercosur in dieser Form in Kraft, trifft das die heimische Landwirtschaft mitten ins Herz. Dann droht ein Strukturbruch", warnt LK-Präsident Johann Mößler und wendet sich in einem Brief an den Kärntner Landtag.
Er fordert, dass der Landtag sich mittels Beschluss an die Bundespolitik wendet und diese auffordert dem Handelsabkommen die Zustimmung zu verweigern.

Abkommen auf dem Rücken der Bauern

Für Mößler ist es unverständlich weshalb die EU-Kommission, die quasi im Abgang ist, das Abkommen unbedingt noch durchbringen will, nur um den Forderungen der Auto- und Chemielobby nachzukommen. Denn das Freihandelsabkommen geht klar zu Lasten der Bauern.
Sollte das Abkommen in der derzeitigen Form abgeschlossen werden, würde es südamerikanischen Ländern den Zugang zu den EU-Agrarmärkten öffnen. Dadurch würden südamerikanische Produkte zu Dumping-Preisen auf den heimischen Märkten Einzug halten.

Bauern könnten aufgeben

Dabei fürchtet Mößler vor allem um Rinder- und Geflügelbetriebe, die dem Preisdruck nicht standhalten könnten. "Viele Bauern würden die damit verbundenen Einkommensverluste nicht verkraften und aufgeben", betont Mößler.
Derzeit bilden rund 70 Prozent der heimischen Rinderbauern das Rückgrat der grünlandbasierten und kreislaufbezogenen Landwirtschaft. Dazu kommt das Kärntens Bauern rund 50 Prozent des gesamten österreichischen Bio-Mastgeflügels produzieren.

Umwelt als Verlierer

Neben den Bauern gehört auch die Umwelt zu den Verlierern des Abkommens. So ist etwa die Klimabilanz von heimischen Rindfleisch viermal besser als von Fleisch aus Brasilien oder Argentinien.
Das ist die Auswirkungen für die Umwelt bei dem Abkommen scheinbar völlig außer Acht gelassen werden, ist für Mößler "grob fahrlässig".

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