EU-Abgeordneter Lukas Mandl
"Hassideologien von Kindern fernhalten"

Lukas Mandl ist Europoabgeordneter: "Kinderlärm ist Zukunftsmusik." | Foto: M. Lahousse
  • Lukas Mandl ist Europoabgeordneter: "Kinderlärm ist Zukunftsmusik."
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EU-Abgeordneter Lukas Mandl spricht unter anderem über die Europäische Kindergarantie.

KÄRNTEN. Auch in einer Wohlstandsgesellschaft wie Österreich bzw. Kärnten sind Kinder von der aktuellen Teuerungswelle betroffen. Die gestiegenen Kosten für Grundbedürfnisse wie Nahrungsmittel und Kleidung können das Budget von Familien stark belasten. Dies kann dazu führen, dass Familien weniger Geld für Bildung, Freizeitaktivitäten oder andere Bedürfnisse ihrer Kinder zur Verfügung haben. Insgesamt kann die Teuerungswelle dazu führen, dass Kinder aus einkommensschwächeren Familien benachteiligt werden und ihre Chancen auf eine gute Entwicklung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt werden.

Weitere Schritte notwendig

Lukas Mandl, Europaabgeordneter der ÖVP, macht sich daher stark für die Europäische Kindergarantie: "Diese ist ein wichtiger Schritt, um die Situation für Kinder in ganz Europa zu verbessern. Sie soll sicherstellen, dass alle Kinder Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Wohnen und Freizeit haben." Kinder zu unterstützen, bedeute in erster Linie, Eltern zu unterstützen. Während Kärnten mit dem neuen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz einen sehr guten Weg beschreite, seien weitere Schritte notwendig, um ein wohlbehütetes Aufwachsen zu ermöglichen.

Solidaritätsgedanken stärken

Mit dem Motto "Kein Kind darf zurückgelassen werden" sei nicht nur die materielle Dimension gemeint. "Vor allem im städtischen Bereich machen sich Hassideologien breit, die wir von unseren Kindern fernhalten müssen. Wir müssen früh ansetzen und den Solidaritätsgedanken stärken", so Mandl.

"Kinderlärm ist Zukunftsmusik"

Die Gesellschaft scheint in den vergangenen Jahren zunehmend kinderunfreundlicher geworden zu sein. Das zeigt sich vor allem an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Immer mehr Eltern müssen beide arbeiten, um sich und ihre Familie zu ernähren. Das macht es aber schwierig, für die Kinder genügend Zeit und Aufmerksamkeit zu haben. Darüber hinaus wird Kinderlärm in der Öffentlichkeit immer häufiger als störend empfunden. Das führt dazu, dass Eltern ihre Kinder in der Öffentlichkeit oft einschränken müssen. Mandl: "Kinderlärm ist Zukunftsmusik und viele übersehen das. Kinder haben ist kein Hobby, es ist die vitale Zukunftsperspektive unserer Gesellschaft. Außerdem ist es eine große Freude und sinnstiftend."

Arbeit wird zu etwas Fremden

Kinder werden immer mehr aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Außerdem erleben sie auch weniger als in früheren Generationen Erwachsene bei der Arbeit – und damit wird Arbeit zur Konkurrenz zum Leben, es zu etwas Fremden und damit ist nicht sichtbar, was Arbeit alles ermöglicht." Neue Arbeitsmodelle wie das Homeoffice seien eine gute Möglichkeit, die Trendumkehr zu schaffen. "Aber natürlich darf man das jetzt nicht romantisieren, ich bin mir bewusst, dass es für sehr viele Menschen eine sehr große Herausforderung ist, Familie und Beruf zu vereinbaren. Die Arbeitswelt verändert sich und damit automatisch auch das Aufwachsen von Kindern. Wichtig ist, dass sie wohlbehütet aufwachsen", betont Mandl.

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