Kabeg-Boss hofft auf die Erstversorgungen

Kabeg-Chef Arnold Gabriel: "30 bis 40 Prozent der Patienten in den Ambulanzen müssten nicht ins Spital."
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN. Dass Kärntens Spitäler immer wieder in Diskussion geraten, versteht Kabeg-Boss Arnold Gabriel. "Gesundheit ist einer der größten Budgetposten im Land", weiß er. Und: "Gesundheit berührt die Menschen."
Immerhin elf Prozent der Wirtschaftsleistung fließen in die Gesundheitsversorgung, wenn man sämtliche Ausgaben berücksichtigt. "Das sollte nicht mehr werden", so Arnold Gabriel. In seinen Häusern habe er die Ausgaben im Griff, sie seit 2014 "einer Rosskur unterzogen", wie er sagt (siehe Infobox). Es sei weniger ausgegeben worden, als vom Land budgetiert. Gleichzeitig habe man zusätzliche Leistungen implementiert.

"Kärnten liegt gut"

"Kärnten liegt im Benchmark der Bundesländer gut", reagiert er auf Studien, die Gegenteiliges bescheinigen. "Solche Vergleiche funktionierten nicht", gibt er zu bedenken. In den Bundesländern werden unterschiedliche Posten zu den Spitalsausgaben gerechnet.
Nur Lob hat er für Kärntens Gesundheitswesen dennoch nicht übrig. "Es funktioniert noch nicht alles zu meiner Zufriedenheit", stellt Gabriel klar. "Es braucht ein besseres Zusammenspiel zwischen intra- und extramuralen Einrichtungen."
Gerade die Weihnachtszeit habe gezeigt, wie wichtig das ist. "Wenn der niedergelassene Bereich nicht funktioniert, kommen wir an unsere Grenzen", lautet Gabriels klare Kritik. Aufgrund geschlossener Arztpraxen und vieler Grippefälle sind viele Kärntner in die Spitäler gegangen.

Plädoyer für PHCs in Kärnten

Das Problem: "Ein beträchtlicher Teil der Patienten in den Ambulanzen muss nicht ins Spital." Deshalb hofft er auf die geplanten Erstversorgungszentren – im Strukturplan als PHCs angeführt. Durch die Zentren in den Bezirken könnte man laut Gabriel Patientenströme besser lenken. Leichte Fälle könnte man in den PHCs behandeln. Gabriel: "Bis zu 40 Prozent in den Ambulanzen müssten nicht ins Spital."
Das Problem mit den Erstversorgungszentren: Die gesetzliche Grundlage müsste erst geschaffen werden. "Ich hoffe auf einen Durchbruch auf Bundesebene", so Gabriel in Richtung Regierung.

Zur Sache - Die Kärntner Spitäler in Zahlen

Seit 2014 bilanziert die Kabeg laut Arnold Gabriel unter dem genehmigten Budget.

Im Jahr 2014 waren es 5,7 Millionen Euro, 2015 11,7 Millionen Euro und im Jahr 2016 waren es weitere 10,1 Millionen Euro.

Im Vorjahr sind weitere Einsparungen von fünf Millionen Euro hinzugekommen.

Jährlich werden rund 43 Millionen in die Infrastruktur investiert.

Nach dem Einbruch
an Investitionen im Jahr 2013 und dem Investitionsstau, sollen die Ausgaben in Neuerungen stabil bleiben.

Unter anderem fließen 34 Millionen Euro in die neue Psychiatrie in Klagenfurt. 2021 soll sie fertig sein.

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