Arbeitstreffen
Landeshauptmann Kaiser traf Sloweniens Präsidenten

Foto: LPD Kärnten/Helge Bauer
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Landeshauptmann Kaiser und Präsident Pahor sprachen über das gute Verhältnis der Volksgruppen in Kärnten - Themen waren auch Bezirksgerichte, Elementarpädagogik und Slawistik-Studium.

KÄRNTEN. Der Peršmanhof in Bad Eisenkappel war heute, Montag, Ort eines Arbeitstreffens von Landeshauptmann Peter Kaiser mit Borut Pahor, Staatspräsident der Republik Slowenien. Im Gedenken an die Opfer des Massakers vom 25. April 1945 wurde ein Kranz niedergelegt und auch das Peršman-Museum am Hof besucht.

Zusammenarbeit

Der Besuch soll die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unterstreichen, sagte der Kärntner Landeshauptmann. "Ich freue mich, dass ich meinen Freund und slowenischen Staatspräsident Borut Pahor hier an einem sehr historischen Ort auf Kärntner Boden begrüßen darf.

Besseres Verhältnis

Es ist eine große Ehre für Kärnten sowie die Republik Österreich und ein wirklich guter Beleg des immer besser werdenden Verhältnisses der beiden Volksgruppen in unserem Land. " Kaiser verwies auf die Themen, die zur Sprache gekommen seien.

Bezirksgerichte

So habe man über die aktuellen Krisen und die damit verbundenen Teuerungen gesprochen. Außerdem über die slowenischsprachigen Bezirksgerichte. "Es gibt ein einstimmigen Beschluss aller im Landtag vertretenen Parteien, dass diese Leistung für die slowenische Volksgruppe beibehalten wird", so der Landeshauptmann.

Studiengang Slawistik

Dass der Studiengang Slawistik an der Alpen Adria Universität heuer das letzte Mal abgehalten werde, sei dem Fakt geschuldet, dass sich zu wenig Studenten anmelden würden. "Es ist aber fixiert, dass es eine Zusammenarbeit zwischen den Universitäten in Kärnten, Graz und Laibach geben wird."

Elementarpädagogik

Auch der Bereich Elementarpädagogik, wo man mit allen drei slowenischen Organisationen in Kärnten zusammenarbeite, sei besprochen worden. "Wir sind froh, dass die Förderung des zweisprachigen Kindergartenwesens in einer 15a Staatsvertragsvereinbarung umgesetzt werden konnte. Das bedeute einen großer Schritt vorwärts.

Fünfter Bericht

Übergeben hat Kaiser dem Staatspräsidenten zudem den fünften Bericht zur Lage der Slowenischen Volksgruppe in Kärnten.

Friedliches Europa

Staatspräsident Pahor bedankte sich für die Einladung. Er bestätigte das gute Einvernehmen beider Volksgruppen in Kärnten und hob die Elementarpädagoik als sehr wichtige Bildung hervor. Zum Thema der aktuellen Krisen meinte der slowenische Staatspräsident: "Wir können froh sein, in einem friedlichen Europa zu leben, Freundschaft und Friede sind sehr wichtig."

Slowenische Gemeinden

Im Anschluss traf der slowenische Präsident auf der Luschaalm die Bürgermeisterinnen Lisa Lobnik (Eisenkappel-Vellach) und Romana Lesjak (slowenische Nachbargemeinde Črna na Koroškem) sowie Bürgermeister Bernard Sadovnik (Globasnitz). Die drei Gemeinden sind im Geopark Karawanken miteinander verbunden und wollen ihre Kooperation weiter vertiefen. So soll jedes Jahr zu einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Wanderung von der Luschaalm aus eingeladen werden.

Letzte Überlebende des Massakers

Hervorgehoben hat Pahor bei seinem Besuch am Peršmanhof, die Anwesenheit von Amalia Sadovnik, die letzte noch lebende Überlebende des Massakers von 1945. "Hoffentlich gibt es nie mehr solche Zeiten, die solche Greueltaten befeuern", so Pahor.

Über das Massaker

Am 25. April 1945 verübten Teile einer Spezialeinheit des I. Bataillons des SS-Polizeiregiments 13 ein Massaker an elf Zivilisten am Peršmanhof. Die Opfer waren Mitglieder der Familien Sadovnik und Kogoj, vier Erwachsene und sieben Kinder. Heute befindet sich dort ein Museum zu Geschichte und Widerstand der Kärntner Slowenen während der Zeit des Nationalsozialismus.

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