Corona-Koordinationssitzung
Neue Fälle an Kärntner Schulen, auch Volksschule betroffen

Derzeit gibt es 17 Infizierte an Kärntner Schulen. | Foto: Pixabay
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Informationen nach der heutigen Koordinationssitzung: Corona-Fälle am BG Tanzenberg, Teststationen in den Bezirksstädten werden ab nächster Woche aufgebaut, Contact-Tracing-Pilotversuch in Klagenfurt Land…

KÄRNTEN. 22 Neuinfektionen kamen von gestern auf heute in Kärnten hinzu. In der heutigen Sitzung des Corona-Koordinationsgremiums wurden vor allem die Infektionen an Schulen intensiv diskutiert. Derzeit (Freitag, 16 Uhr) sind in Kärnten acht Schulen bzw. zehn Klassen betroffen, weisen also mindestens einen positiven Corona-Fall auf. Insgesamt gibt es 19 Infizierte (zwölf Schüler und sieben Lehrer) an Kärntner Schulen. Seit Schulanfang wurden 224 Verdachtsfälle an Schulen gemeldet.

Zwei positive Fälle am BG Tanzenberg

Neu sind zwei positiv getesteter Schüler am Bundesgymnasium Tanzenberg. Elf Lehrer und 35 Schüler werden nun getestet. Die Klasse, eine 6. Klasse, ist gesperrt und die Betroffenen befinden sich in Quarantäne. Distance Learning steht also für wieder auf der Tagesordnung. 

Fall an VS Seeboden

Auch ein Schüler der Volksschule Seeboden ist Corona-positiv. Erstmals ist damit eine Volksschule betroffen. Hier ist nur der betroffene Schüler abgesondert, die Klasse ist nicht gesperrt. Mitschüler wie Lehrer gelten als Kontaktpersonen der Kategorie 2, Selbstbeobachtung ist also wichtig und ebenso, große Ansammlungen zu meiden.

Vorgangsweise in Schulen

Bei Fällen an Schulen hält sich Kärnten an die Vorgaben des Bundes. So wird bei einem positiven Fall an einer Volksschule, also bei Kindern von sechs bis zehn Jahren, nicht automatisch die Klasse geschlossen. Gründe dafür, so der Leiter des Landespressedienstes Gerd Kurath, sind, dass es in diesem Alter kaum Ansteckungen gibt bzw. Kinder unter zehn Jahren nach derzeitiger Evidenzlage keine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen, auch wenn sie selbst infiziert sind. Außerdem verursache hier eine soziale Isoliertheit große Schäden.
Bei Schülern ab zehn Jahren werden die Klassen bei einem positiven Fall gesperrt und es herrscht Distance Learning.

Kaiser: "Kein Grund zur Sorge!"

Landeshauptmann Peter Kaiser sorgt sich nicht: "Die derzeitige Lage gibt keinen Grund zur Sorge. Damit es so bleibt, müssen sich alle rücksichtsvoll verhalten und die Regeln einhalten. Die Schulen und Behörden arbeiten vorbildlich zusammen und wir sind gut vorbereitet mit der Bildungsdirektion ins Schuljahr gestartet. Mit den unterschiedlichen Maßnahmen wollen wir einen Lockdown und einen Schichtbetrieb verhindern und das schulische Sozialgefüge sowie den geregelten Tagesablauf im Sinne unserer Kinder aufrechterhalten."
Bisher handle es sich bei den Fällen in den Schulen in den Bezirken Villach, Klagenfurt, Spittal und St. Veit überwiegend um Einzelfälle.

Stichprobenartige Screenings könnten an Schulen folgen, das sieht eine Überarbeitung der Teststrategie vor. Die AGES würde diese Screenings einteilen.

Thema war heute auch der öffentliche Verkehr, wo es seit dem Schulstart zu überfüllten Bussen und Zügen kommt. Hier laufen Bemühungen seitens des Landes, das in den Griff zu bekommen. 

Teststationen in den Bezirksstädten

Der Aufbau von Teststationen in den acht Bezirksstädten läuft. In Klagenfurt gibt es schon eine fixe Station, ab 1. Oktober sollen fixe Stationen in Spittal, Villach und St. Veit folgen. Weitere werden sukzessive aufgebaut. 
Auch am Wochenende steht die "Corona-Arbeit" nicht still. Ein Amtsarzt steht zur Verfügung, der von vier Epidemieärzten unterstützt wird. Auch die Gesundheitsämter sind am Wochenende den ganzen Tag personell besetzt, um die administrativen Aufgaben (z. B. Contact Tracing) durchzuführen.

Pilotversuch in Klagenfurt Land

Dieses Wochenende startet auch ein Pilotversuch im Bezirk Klagenfurt Land. Aus einem Mitarbeiter-Pool der AGES können Contact-Tracer angefordert werden. Funktioniert der Pilotversuch, könnte das Projekt auf ganz Kärnten ausgeweitet werden. Hier geht es um Unterstützung beim Contact Tracing bei größeren Clustern und Mehrarbeit der Behörden.
Um die Behörden administrativ zu unterstützen, wurden ja bereits 15 vom Arbeitsmarktservice geförderte Mitarbeiter eingestellt, 30 weitere folgen in den nächsten ein bis zwei Wochen. Wenn nötig, soll es weitere Unterstützung geben.

Gute Aufklärungsrate in Kärnten

Landeshauptmann Peter Kaiser hielt bei der heutigen Sitzung fest, dass Kärnten beim Contact Tracing die höchste Aufklärungsrate bundesweit aufweist. Vom Bund gibt es die fachliche Vorgabe, dass fünf Tracer auf 20.000 Personen kommen sollten. Das bezieht sich nicht nur auf die Bevölkerung, sondern etwa in Tourismusregionen auch auf Gäste. In Kärnten ist man dabei, die Teams so aufzustellen.
In den Bezirkshauptmannschaften und auch im Amt der Landesregierung (Gesundheitsämter, Sanitätsdirektion) werden derzeit wieder Zweier-Teams gebildet, um gerüstet zu sein, falls Corona-Fälle auftreten.  

Villach ist gelb, Rest-Kärnten grün

Seitens der Kabeg wird berichtet, dass Schutzmaterial für zwei Monate eingelagert ist. Zwei Monate würden die Kabeg-Krankenanstalten also ohne Nachbestellung auskommen. 
Zur gestrigen Sitzung der Ampel-Kommission wurde berichtet, dass Kärnten schnell abgehandelt wurde. Villach bleibt weiterhin auf Gelb, alle anderen Bezirke sind auf Grün. Beobachtet wird Villach Land aufgrund eines regen Austauschs mit Villach Stadt durch Schule und Arbeitsplatz.

Freitag: 112 Personen mit dem Corona-Virus infiziert

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