Öffentlicher Verkehr
Schuschnig kämpft für Abschaffung des Stadtzuschlages

Als einen ersten Schritt kündigt Landesrat Sebastian Schuschnig den Wegfall des Zuschlages für den Stadtverkehr an. | Foto: Büro LR Schuschnig
  • Als einen ersten Schritt kündigt Landesrat Sebastian Schuschnig den Wegfall des Zuschlages für den Stadtverkehr an.
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Verbund-Ticket soll in Zukunft – noch heuer – auch Stadtbusse kostenfrei umfassen. Gespräche laufen. Für Pendler würde dies eine Entlastung von bis zu 290 Euro jährlich bedeuten.

KÄRNTEN. Im Frühjahr 2019 startete ein breiter Stakeholder-Prozess für den Reformplan für den öffentlichen Verkehr (ÖV 2020+). Nun wurden erste Maßnahmen bekannt. So will Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig, dass der Stadtzuschlag bei Bus und Bahn im Verbundraum landesweit abgeschafft wird. Daran wird gerade gearbeitet. So sollen Pendler entlastet werden und der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel preislich attraktiver werden.

"Ich will in einem ersten Schritt eine Entlastung für alle Menschen, die tagtäglich zur Arbeit oder zum Studium pendeln." Landesrat Sebastian Schuschnig

Wie sieht es derzeit aus?

Schuschnig erklärt: "Derzeit müssen Pendler nicht nur eine Jahresfahrkarte von ihrem Wohnort in die Städte beim Verkehrsverbund erwerben, sondern zusätzlich noch einen Aufpreis bezahlen, wenn sie innerhalb der Stadt einen Bus nutzen wollen." Eine doppelte Belastung, so Schuschnig. 
In Zukunft soll man als Pendler auch innerhalb des Stadtgebietes mit demselben Ticket alle Stadtbusse nutzen können – also nur ein Ticket zahlen. 

Abschaffung des Stadtzuschlages

Die Ersparnis durch die Abschaffung dieses Stadtzuschlages betrage für Pendler mehrere hundert Euro im Jahr (bis zu 290 Euro). Und auch das bestehende Ticket-System – mit fast 1.500 Varianten – könnte etwas entwirrt werden. 

Die aktuellen Stadtzuschläge:

  • Tageskarte: 3,70 Euro
  • Wochenkarte: 10 Euro
  • Monatskarte: 29 Euro
  • Jahreskarte: 290 Euro
Ein Rechenbeispiel

Eine Krankenschwester pendelt täglich mit dem Zug von St. Veit nach Klagenfurt ins Klinikum. Das Jahresticket kostet derzeit 1.120 Euro, in Zukunft sollen es 830 Euro sein – das sind rund 26 Prozent weniger.

Ein Pendler von Spittal nach Villach würde monatlich 105,50 Euro statt 134,50 Euro zahlen.

Ein Pendler mit Wohnort Griffen, der im Lakeside Park in Klagenfurt arbeitet, soll künftig nicht nur ohne extra-Zuschlag mit dem Regionalbus in die Stadt gelangen, sondern auch mit dem Stadtbus kostenfrei zum Arbeitsplatz fahren.

Großes Potential

Es gab bereits erste positive Gespräche zur Finanzierung, so Schuschnig. Noch heuer soll der Stadtzuschlag für Jahreskarten, aber auch Monats-, Wochen- und Tageskarten entfallen. 
Potential sieht er großes, denn täglich pendeln ca. 35.000 Erwerbstätige nach Klagenfurt und rund 17.000 nach Villach.
In Zukunft werde es mehr Mittel für den öffentlichen Verkehr brauchen. Schuschnig zu weiteren Vorhaben: "Grundlage für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr ist allen voran ein gutes Angebot. Wir werden daher weiter die Mittel bündeln, um in verbesserte Taktung und mehr Linien zu investieren. Günstige Tickets alleine bringen niemanden dazu, auf Bus und Bahn umzusteigen, wenn das Angebot nicht passt."

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