Touristiker setzen sich nun zur Wehr

Unternehmerin Waltraud Fresenberger lässt Kritik von Schaunig nicht stehen | Foto: WOCHE
2Bilder
  • Unternehmerin Waltraud Fresenberger lässt Kritik von Schaunig nicht stehen
  • Foto: WOCHE
  • hochgeladen von Gerd Leitner

(gel). "Wir müssen jedem nachlaufen", meinte die Finanzreferentin Gaby Schaunig im Gespräch mit der WOCHE, wenn es um die Tourismusabgabe geht. Nun reagieren Touristiker und Unternehmer auf die Aussagen Schaunigs. Sie sehen den Fehler beim Land und wehren sich gegen die Kritik an den Unternehmern.
Zur Erinnerung: Seit zwei Jahren heben nicht mehr die Gemeinden, sondern das Land die Tourismusabgabe von allen Unternehmen ein. Laut Schaunig gehe "das schleppend". Genau das lässt Waltraud Fresenberger, Hotelierin in Klagenfurt, nicht gelten. "Wir müssen abrechnen", räumt sie ein, "aber die Vorschreibung macht noch immer das Land." Und das würde seit zwei Jahren nicht richtig funktionieren.
Halbes Jahr später
"Wir erhalten das Formular zur Umsatzberechnung mit einigen Monaten Verspätung", übt sie Kritik an der Abwicklung. Während früher – als die Gemeinden die Abgabe einhoben – das vorangegangene Jahr per Ende Mai abgerechnet war (siehe Infobox rechts), dauere es nun bis zu einem halben Jahr länger.
Fresenberger mit Details: "Im Jahr 2013 kam die Umsatzberechnung teils erst im Dezember, die Vorschreibung im Jänner 2014." Ein Jahr später sei es schneller gegangen - "schon" im Juli soll der Bescheid zur Tourismusabgabe bei den Unternehmen eingelangt sein.
Zumindest bei einigen. Denn: "Einige kleine Betriebe haben in den letzten zwei Jahren überhaupt keine Vorschreibung erhalten", weiß Fresenberger – seit zwölf Jahren auch Obfrau des Tourismusvereins Klagenfurt.
Umso mehr kann sie Schaunigs Aussagen nicht nachvollziehen. "Ich beklage mich ja auch nicht, dass jemand die Rechnung nicht bezahlt, wenn ich ihm keine geschickt habe", so Fresenberger wütend.

Vereine in Vorleistung

Was dies für die Tourismusvereine bedeutet, weiß Fresenberger als Obfrau ebenfalls. "Einige mussten Kredite aufnehmen, um überhaupt ihre Rechnungen und Gehälter bezahlen zu können", berichtet sie.
Dies bestätigt auch ein Anruf bei der WOCHE. "Wir ärgern uns seit zwei Jahren mit der Angelegenheit", sagt ein Tourismus-Verantwortlicher. "Wir müssen ständig in Vorleistungen gehen."
Von Vorleistungen spricht auch der Südkärntner Tourismus-Chef Helmuth Micheler: "Uns wurde versprochen, dass die anfallenden Zinsen für Vorfinanzierungen ersetzt werden", sagt er. "Ich habe bis heute keinen Cent gesehen." Immerhin: Allein in seinem Fall gehe es um rund 20.000 Euro.

Unternehmerin Waltraud Fresenberger lässt Kritik von Schaunig nicht stehen | Foto: WOCHE
Der Wirbel um die Abwicklung der Tourismusabgabe hat sich noch nicht gelegt – nun kontern Touristiker und Unternehmer | Foto: mev.de

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.