Kommentar
Wie kann man bitte zu viel wissen?

- Vanessa Pichler, Chefredakteur-Stv., WOCHE Kärnten
- Foto: www.proimageaustria.at
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Eine wahre Geschichte, sicher kein Einzelfall...
Eine Frau. Knapp über 40, mitten im Leben. Plötzlich wird sie arbeitslos. Es beginnt die Suche nach einem neuen Job. Die Kernaussagen nach hunderten Bewerbungen: zu viele Berufsjahre, daher zu teuer, überqualifiziert (!) und zu alt. Zu alt? Sie müsste ja noch über 20 Jahre arbeiten! Überqualifiziert? Kann man wirklich zu viel wissen?
Solche Aussagen machen fassungslos, die Frau verliert jegliche Motivation. Depression ist in vielen Fällen die Folge. Sie schafft es aber schließlich, einen Vollzeit-Job zu finden.
Stichwort Vollzeit. Dies wird zwar in der Jobsuche oft erwähnt, ist dann aber beim Gespräch oft kein Thema mehr. Halbtags- oder Teilzeit-Kräfte werden gesucht, bestenfalls noch jung (wenig Berufsjahre) und daher "billig". Etwas bessere Chancen hat man vielleicht in branchenfremden Berufen, denn schließlich fehlt da die Qualifikation und man ist – "billig". Wo wird das noch hinführen? Nach jetzigem Stand zu noch mehr Altersarmut und depressiven Arbeitslosen …
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