AK-Bankenmonitor: Fehlende Transparenz von Gebühren bei heimischen Banken

"Die Transparenz bei Konditionen ist im vergangenen Jahr nicht besser geworden", berichtet die Arbeiterkammer | Foto: Jorma Bork  / pixelio.de
  • "Die Transparenz bei Konditionen ist im vergangenen Jahr nicht besser geworden", berichtet die Arbeiterkammer
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KLAGENFURT. Die Arbeiterkammer hat auch in diesem Jahr den Bankenmonitor erstellt, welcher es den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglicht, die Kosten der Geldinstitute zu vergleichen. Dabei wurden 53 Spesensätze von fünf Banken erhoben und mit den Werten vom Dezember 2014 verglichen.
Besonders auffallend ist, dass 2015 alle untersuchten Banken (Austrian Anadi Bank, Kärntner Sparkasse AG, Zveza-Bank, SPARDA-Bank, Volksbank Kärnten Süd) ihre Spesen im Vergleich zu 2014 teilweise erhöht haben.

Konditionendschungel wird dichter

Die Transparenz bei Konditionen ist im vergangenen Jahr nicht besser geworden, da die Banken für die einzelnen Spesensätze oft unterschiedliche Bezeichnungen verwenden. Die aktuellen Kosten sind nur in den Bankfilialen am Schalteraushang zu finden. Mit der Umsetzung der Bankkonten-Richtlinie bis September 2016 wird dem jedoch Abhilfe geschaffen, indem es für die Girokonten vorvertragliche Entgeltinformationen geben wird. Fachbegriffe sollen vereinheitlicht werden, um den Preisvergleich zu erleichtern. Diese verpflichtende Information wird dann auch die Zinsen enthalten. „Dieses neue Gesetz wird auch ein Recht auf ein Basiskonto enthalten, sodass die Zahl kontoloser Verbraucherinnen und Verbraucher dadurch weitestgehend verringert wird“, sagt AK-Konsumentenschützer Mario Drussnitzer.

Soll steigt, Haben sinkt

Bereits im letzten Jahr forderte die AK Kärnten eine Anpassung der Zinsen, insbesondere der Überziehungszinsen, bei Lohn- und Gehaltskonten an die Entwicklungen des Marktes. „Aufgrund der aktuellen Ergebnisse des Bankenmonitoring halten wir daran fest und fordern eine Zinsanpassung für Soll- und Habenzinsen bei Girokonten an einen ​unabhängigen Zinsindikator, wie es schon bei Verbraucherkrediten gesetzliche Pflicht ist“, so Drussnitzer.

Die wichtigsten Ergebnisse im Detail:

• Die persönliche Bedienung der Kundinnen und Kunden im Rahmen des Zahlungsverkehrs, wie etwa bei Ein- und Auszahlungen oder der Durchführung von Überweisungen, wird immer kostenintensiver. Eine Barbehebung am Schalter kostet beispielsweise bei der Austrian Anadi Bank bis zu 2,06 Euro.

• Bei drei von fünf Banken bleiben die Bankomatbehebungen im EU-Raum kostenlos (SPARDA-Bank, Kärntner Sparkasse AG, Austrian Anadi Bank).

• Erstmalig in den zur Verfügung gestellten Unterlagen der Kärntner Sparkasse AG scheinen für Grundbuchsgesuche bei Hypothekarkrediten 190 Euro auf.
Eine Löschungsurkunde und das damit verbundene Löschungsgesuch beim Grundbuchsgericht schlagen sogar 290 Euro zu Buche.

• Die Überziehungszinsen sind nach wie vor horrend. Einem Habenzins von 0,002 bis maximal 0,05 Prozent steht ein Sollzinssatz von bis zu 13 Prozent gegenüber.

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