Eine Gesellschaft der Vielfalt als großes Ziel

Beim Business Lunch in der Genussschmiede in St. Veit: "AutArK"-Chef Andreas Jesse (re.) mit Gerd Leitner | Foto: Hude
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Der "AutArk"-Geschäftsführer Andreas Jesse hat seit der Gründung des Vereins viele Kooperationspartner für seine soziale Tätigkeit gewinnen können. Einer von ihnen ist Genusswirt Harald Taupe – die Etiketten für den selbst gerösteten Kaffee entstehen in der Kreativwerkstatt von "AutArk". Deshalb zieht es Jesse auch zum Business Lunch auf den Unteren Platz in St. Veit.
Der Verein selbst ist längst in ganz Kärnten tätig. An 24 Standorten begleiten Jesse und sein Team Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben. "Es kommen ständig neue Standbeine dazu", freut sich Jesse über die Entwicklung. Er hat den Verein selbst im Jahr 1996 gegründet.

Kärntner Arbeitgeber
Seit 2001 ist "AutArk" ein Vollzeitjob für den ausgebildeten Sozialpädagogen. "Damals waren zwölf Menschen für uns tätig", erinnert sich Jesse. Heute sind es rund 300, die sich um derzeit 19 Projekte in ganz Kärnten kümmern. Eines der ersten Projekte war das Haus in Brückl. "Wir haben damals erstmals das Wohnen von der Arbeit getrennt", beschreibt Jesse das Besondere. Heute ist die Akademie gerne für Seminare und Sitzungen gebucht.
Vor rund sieben Jahren gründete Jesse den ersten Wohnverbund in Villach – Menschen mit Behinderung leben in einem Wohnhaus einer Genossenschaft. "Nur zwei von zirka 130 Mietern waren dagegen", denkt Jesse zurück. Seit der Eröffnung habe es kein einziges Problem gegeben. "Es entwickeln sich ganz normale Nachbarschaften", beschreibt es der Geschäftsführer. Deshalb würde er "heute nie mehr ein Heim bauen".

Viele sind gerne Partner
Schwierigkeiten, Partner zu finden, hat Jesse nicht. "Viele wollen das wirklich", freut er sich. Auch, wenn es um die Integration ins Arbeitsleben geht. Im Klagenfurter Tierschutz-Kompetenzzentrum gibt es eine "Arbeitsinsel", in der Tischlerei Eicher in St. Salvator auch.
"Da ist jeder ein Teil des Unternehmens", erklärt der "Aut-ArK"-Chef den Hintergrund. "Im normalen Arbeitsleben ist eine ganz andere Entwicklung möglich." Um den Schritt zu erleichtern, gibt es bei Aut-ArK auch Arbeitsassistenzen, Coaches für den Arbeitsplatz und: "AutArK" ist auch Personalvermittler: "Wir überlassen Unternehmen die Mitarbeiter, die von einem Mentor bei der Arbeit unterstützt werden." Derzeit machen außerdem 500 Kärntner Jugendliche mit Unterstützung eine integrative Berufsausbildung. Es besteht die Möglichkeit, die Ausbildung zu verlängern, um das Lernziel zu erreichen, oder, dass sich junge Menschen – je nach ihren Stärken – nur in Teilen eines Berufes qualifizieren.

Jetzt: Paradigmenwechsel
Vieles hat sich getan, seit Jesse seinen Verein gegründet hat. "Jetzt haben wir einen Paradigmenwechsel hin zu Inklusion", analysiert er. Die UN-Konvention sei der Weichensteller für diese Veränderung.
Was sich in der Gesellschaft verändert hat, will er nicht beurteilen. "Das kann nur jede einzelne Person in ihrer Situation beurteilen." Einen Wunsch hegt der Experte allerdings schon: "Eine Gesellschaft, in der alle Menschen Platz haben", so Jesse, "und Menschen mit Behinderung sind eben ein Teil davon."

Aus der Schmiede kommt der Genuss
Über zehn Jahre ist es her, dass sich Harald Taupe am unteren Platz in St. Veit mit seinem Lokal niedergelassen hat. Was als Café startete ist heute sehr viel mehr: Nach aufwändiger Erweiterung des Lokals innen und außen röstet Taupe den Kaffee selbst. Neun Varianten gibt es im Angebot.
Seinem frischen Gebäck ist Taupe freilich auch treu geblieben: unterschiedlichste Sorten entstehen in der Schaubäckerei. Marmeladen und Essige vervollständigen das Angebot.
Auf die Teller der Gäste kommt mehr als nur liebevoll Gebackenes. Snacks und kleinere Gerichte für morgens oder zwischendurch gibt's genauso wie ein wechselndes Menü.

Zur Sache - Menü

Die Genussschmiede ist für ihre verschiedenen Brotsorten und vor allem die eigene Kaffeerösterei bekannt.

Auf der Karte finden sich auf kleinere Gerichte und ein tägliches Menü.

Das Menü Dinkelfleckerl mit Kräutertopfen; geschmorter Brustkern mit Gemüse und Selleriepüree.

Beim Business Lunch in der Genussschmiede in St. Veit: "AutArK"-Chef Andreas Jesse (re.) mit Gerd Leitner | Foto: Hude
AutArK-Gründer und Geschäftsführer Andreas Jesse | Foto: Hude

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