Corona-Krise
Junge Wirtschaft Kärnten fürchtet Pleitewelle

- Marc Gfrerer fordert neue Lösungen in Corona-Zeiten.
- Foto: Alex Wieselthaler
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Junge Wirtschaft Kärnten fordert planbare, übersichtliche und nachvollziehbare Auflagen. Viele Unternehmer seien verzweifelt.
KÄRNTEN. Die Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr in drei Bundesländern (mehr dazu hier) verunsichert auch die Kärntner Unternehmer. Laut Marc Gfrerer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten (JW), ist die Junge Wirtschaft täglich mit Anfragen und Hilferufen konfrontiert. "Derzeit ist nichts mehr planbar, jede Woche erscheinen neue Corona-Auflagen."
Paul Haas, stellvertretender JW-Landesvorsitzender, kritisiert: "Eine Ampel wird initiiert, die Ampel-Kommission tagt und gibt Empfehlungen, aber bereits vor Tagungsbeginn gibt die Politik wieder Entscheidungen bekannt, die für uns nicht mehr zu stemmen sind."
Man verliere den Überblick.
Unternehmerfreundlichere Regelungen
Auch namhafte Experten würden die aktuellen Maßnahmen mittlerweile kritisieren. Alle Bundesländer müssen die Maßnahmen der Regierung gleichermaßen erfüllen, trotz unterschiedlicher Corona-Lage, so Gfrerer: "Natürlich kann man Regelungen je nach Situation adaptieren. Aber alle in einen Topf zu schmeißen, halte ich nicht für sinnvoll."
Daher fordert die JW Kärnten unternehmerfreundlichere Regelungen, die ein Bundesland, das weniger vom Corona-Virus betroffen ist, selbst steuern kann. Für Gfrerer gibt es zwei Möglichkeiten: zurück zum Ampel-System oder mehr Entscheidungsfreiheit für die Bundesländer anhand von nachvollziehbaren Parametern.
Zerstörung von Existenzen
Haas: "Die Vereinheitlichung ohne Rücksicht auf die Situation im jeweiligen Land ist eine massive Bedrohung für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer." Man fürchtet eine "fatale Pleitewelle" im Herbst und Winter, wenn sich nichts ändert, wenn also die jetzigen Regelungen nicht überarbeitet werden. "Was hier aber passiert, ist eine Schritt-für-Schritt-Zerstörung unzähliger Existenzen. Wir brauchen dringend neue Lösungen", sagt Gfrerer.


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