Kärntner Unternehmer in Zentralasien

Im Zentrum von Astana: Die kasachische Hauptstadt wurde vor rund 20 Jahren "künstlich" angelegt
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

"Kärntner Unternehmer haben realistische Chancen in Kasachstan", resümiert Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer, nach dem ersten Tag in der Hauptstadt Astana. Er führt eine Delegation von 21 Unternehmern und Wirtschaftsexperten an, fünf davon aus Kärnten. Bis Freitag versuchen die Gäste in Kasachstan Bande zu knüpfen. "Wenn alles glatt läuft, haben wir am ersten Tag bereits einen Auftrag an Land gezogen", ist Mandl optimistisch.

17 Millionen Menschen wohnen in Kasachstan - also doppelt so viele, wie in Österreich. Allerdings auf einer Fläche, die 33 mal so groß ist wie die Alpenrepublik. An Fläche mangelt es demnach nicht, an vielem anderen schon. Das zeigt der Besuch im Rathaus von Astana. Die Stadträtin für Unternehmertum und Industrie, Malika Bekturova gibt sich unzufrieden mit der Müllentsorgung, der Nutzung von erneuerbaren Energien und einigen anderen Bereichen. Insgesamt wolle man das Land für Investoren und Unternehmer öffnen - Steuererleichterung inklusive. "Wer zuerst kommt, malt zuerst", fordert sie auf.

Der Bau boomt
Zu tun gibt es also genug im zentralasiatischen Land Kasachstan. "Auch im Bau- und im Baunebengewerbe", merkt Mandl mit Blick auf die Expo 2017 an. In der künstlichen Stadt Astana stehen an jeder Straßenecke Baukräne. 750.000 Menschen leben hier; die Einwohnerzahl hat sich seit 1997 verdreifacht. Ziel war es die Millionenmarke im Jahr 2020 zu überschreiten. Bekturova: "Wir werden es früher schaffen." 50.000 Personen kommen jährlich hinzu.

Die Wirtschaft wächst in Kasachstan - in den 2000er-Jahren vor der Krise mit durchschnittlich zehn Prozent jährlich. In der Krise ging das Wachstum freilich zurück; da damalige Niveau ist nicht erreicht. Heuer hofft man hier auf 4,7 Prozent Wirtschaftswachstum. Der Großteil stammt - zumindest in Astana - von inländischen Firmen. Der Grund: die rege Bautätigkeit. Nur vier Prozent der Investitionen stammen aus dem Ausland", will Bekturova eine Offensive.

Kasachstan ist ein Importland
Anders verhält es sich mit dem Import. Die Kasachen holen viele Güter aus dem Ausland. Hauptlieferanten sind Russland und China. Weit abgeschlagen folgen Deutschöand, die UDA und die Ukraine. "Manche Dinge des täglichen Bedarfs werden hier einfach nicht produziert", merkt der WK-Handelsdelegierte, Michael Müller, an. Bedarf ortet er bei allem, was mit Infrastruktur zu tun hat, und bei Anlagen - für Bergbau, die Erzeugung von Energie und Lebensmittel.

Übrigens: Österreichische Unternehmen lieferten 2013 Waren im Wert von 292,5 Millionen Euro nach Kasachstan. Nach Österreich importiert wurde mehr als das Vierfache. "95 Prozent davon sind Öl-Import", so Müller.

Im Zentrum von Astana: Die kasachische Hauptstadt wurde vor rund 20 Jahren "künstlich" angelegt
Im Rathaus von Astana: Stadträtin Malika Bekturova mit WK-Präsident Jürgen Mandl (re.) und Handelsdelegierten Michael Müller | Foto: WK/Tebenszky

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