Aktion scharf
Schwerpunktkontrollen des Ernteverkehrs angekündigt

Kein Verständnis haben die Vertreter der Landwirte für die Ankündigung der Polizei, den Ernteverkehr verstärkt kontrollieren zu wollen | Foto: stock.adobe.com/Kzenon
2Bilder
  • Kein Verständnis haben die Vertreter der Landwirte für die Ankündigung der Polizei, den Ernteverkehr verstärkt kontrollieren zu wollen
  • Foto: stock.adobe.com/Kzenon
  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Die Kärntner Polizei kündigt verstärkte Kontrollen des landwirtschaftlichen Verkehrs während der Erntezeit. LK-Präsident Huber mahnt: "Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen!"

KÄRNTEN. "Herbstzeit ist Erntezeit für die heimischen Landwirte. Damit sind vermehrt sehr große Zugmaschinen und überbreite Ernte-/Anbaugeräte auf unseren Straßen unterwegs. Da dabei die gesetzlichen Bestimmungen nicht immer eingehalten werden, führen wir in den kommenden Monaten zur Hebung der Verkehrssicherheit entsprechende Schwerpunktkontrollen durch", heißt es seitens der Polizei. Darauf reagiert die Landwirtschaftskammer Kärnten mit großem Unverständnis. LK-Präsident Siegfried Huber: "Für uns ist die angekündigte Schwerpunktaktion der Verkehrspolizei, die ausschließlich auf die bäuerliche Berufsgruppe abzielt, nicht nachvollziehbar. Unserem Wissen nach hat es in den letzten Jahren weder eine Anhäufung von Unfällen, noch von Übertretungen oder sonstigen Grund zur Beanstandung gegeben, die eine ‚Aktion scharf‘ rechtfertigen würden. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen." Die Bauern seien sich ihrer Verantwortung bewusst und würden selbstverständlich zur Sicherheit auf Kärntens Straßen beitragen. "Zeitraubende Kontrollen zur stressigsten Zeit des Jahres, wo oft Minuten über ein günstiges Wetterfenster zum Einbringen der Ernte entscheiden, sind für uns einfach überzogen", betont Huber. Der LK-Präsident will diesbezüglich auch das Gespräch mit Landespolizeipräsidentin Michaela Kohlweiß suchen und unmissverständlich klarmachen, dass eine "Aktion scharf" nicht nachvollziehbar sei.

Appell für mehr Rücksicht

In diesem Zusammenhang verweist der oberste Interessenvertreter der Bäuerinnen und Bauern darauf, dass gefährliche Situationen während der Erntezeit zumeist nicht durch Erntemaschinen, sondern durch Drängler und Raser entstünden.Die Landwirtschaftskammer Kärnten hat daher heuer eine Aufklärungskampagne ins Leben gerufen, die um Verständnis und Rücksicht der übrigen Verkehrsteilnehmer wirbt. "Für die Landwirtschaft ist die Erntezeit die wichtigste Zeit des Jahres, die über den betrieblichen Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Mit dem, was wir während des Ernteverkehrs transportieren, stellen wir die regionale Versorgung mit Lebensmitteln sicher. Ich appelliere daher an die Autofahrerinnen und Autofahrer, für ein gutes Miteinander im Straßenverkehr Rücksicht zu nehmen und in den kommenden Wochen etwas mehr Geduld als sonst aufzubringen", erklärt Huber abschließend.

Kein Verständnis haben die Vertreter der Landwirte für die Ankündigung der Polizei, den Ernteverkehr verstärkt kontrollieren zu wollen | Foto: stock.adobe.com/Kzenon
LK-Präsident Siegfried Huber: "Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen!" | Foto: Paul Gruber

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.