Wirtschaft in Kärnten
Unternehmensgründungen werden immer weiblicher

"Jede einzelne Unternehmerin leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze“, betonte Astrid Legner, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten und WK-Vizepräsidentin. | Foto: FiW/Roman Huditsch Fotografie
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  • "Jede einzelne Unternehmerin leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze“, betonte Astrid Legner, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten und WK-Vizepräsidentin.
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Die Zahlen sind beeindruckend: Mit Stichtag 31. Dezember 2023 waren in Kärnten 17.875 Unternehmen in weiblicher Hand, der Frauenanteil bei den Ein-Personen-Unternehmen lag bei 47,95 Prozent.

KÄRNTEN.  Frauen sind ein wichtiger Teil der Kärntner Unternehmenswelt: 17.875 Betriebe, das sind 40 Prozent der Unternehmen, werden von Frauen geführt. "Jede einzelne von ihnen leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze", betont  Astrid Legner, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten und WK-Vizepräsidentin.

2.009 Gründerinnen

Erfreulich sind die Zahlen bei den Unternehmensgründungen. Im vergangenen Jahr gab es einen deutlichen Sprung nach oben bei den Neugründungen: Von den insgesamt 4.475 Neugründungen wurden 2.009 Unternehmen von Frauen gegründet, das sind 44,89 Prozent. Und noch eine Zahl sticht aus der Statistik hervor: Von den 22.342 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Kärnten sind 47,95 Prozent in weiblicher Hand, die meisten davon in Klagenfurt-Stadt (2.133), gefolgt von Spittal an der Drau (1.410), Villach-Land (1.235), Klagenfurt-Land (1.230) und Villach-Stadt (1.159). Das Durchschnittsalter der Kärntner Unternehmerinnen beträgt 49 Jahre. In der Altersklasse 81 bis 90 Jahre sind derzeit 97 Unternehmerinnen aktiv, im Bezirk Villach Stadt sind sogar zwei mit 91 Jahren noch aktiv.

Sozial- und Arbeitsmodelle

Auch für Kärntens Wirtschaftstreibende sind die aktuellen Zeiten aktuell sehr herausfordernd. Frau in der Wirtschaft Kärnten hat bei ihren Mitgliedsbetrieben nachgefragt, was ihre größten Sorgen sind und vor welchen Herausforderungen sie derzeit stehen. Neben den steigenden Kosten ist es vor allem das Thema Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das ihnen Kopfzerbrechen bereitet. Hier braucht es ein Umdenken, unterschiedliche Sozial- und Arbeitsmodelle sowie die Förderung der Lohnnebenkosten. "Unternehmerinnen müssen es sich wieder leisten können, Personal einzustellen und Fachkräfte von morgen auszubilden", so Legner.

FiW-Landesvorsitzende und WK-Vizepräsidentin und Astrid Legner (links) und das Team von Frau in der Wirtschaft Kärnten beim New Years Meet up. | Foto: FiW/MARYGOODFOTO
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Kinderbetreuung essenziell

Dazu gehören auch die Rahmenbedingungen für Kinderbetreuung und Elternschutz an das Heute angepasst. Die Kinderbetreuung ist nach wie vor eine Herausforderung und durchaus eine Wirtschaftsbremse. „Unternehmerinnen müssen mit angezogener Handbremse arbeiten, weil entsprechende Lösungen fehlen. Das heißt für uns als Wirtschaftskammer und Frau in der Wirtschaft, noch stärker für bessere Rahmenbedingungen für Familie und Beruf zu kämpfen“, so Legner.

Stadt-Land-Gefälle

Auch das Stadt-Land-Gefälle und die demografische Entwicklung sind deutlich spürbar. "Der Ruf nach Förderungen, wirtschaftsfreundlichen Standorten, Maßnahmen zur Belebung der Ortskerne und Innenstädte, verstärkten Kooperationen mit der Stadt sowie der Gemeinde wird laut", weiß Legner. Das Modell der Bildungskarenz steht ebenso in der Kritik. "Einerseits brauchen die Unternehmen ihre Mitarbeiter und leiden unter dem Fachkräftemangel, andererseits gibt es für Selbstständige keine Möglichkeit der Bildungskarenz."

Düstere Aussichten

Die Aussichten für die kommenden Monate sind düster: Investitionen stagnieren, der Kostendruck lässt die Wettbewerbsfähigkeit schwinden und auch Personalabbau ist ein Thema. "Die Politik muss diese Entwicklung rechtzeitig stoppen. Aufbauend auf den Ergebnissen schlagen wir daher Maßnahmen vor, die die Frauenwirtschaft stärken und Unternehmerinnen auch in schwierigen Zeiten Rückenwind geben."

"Jede einzelne Unternehmerin leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze“, betonte Astrid Legner, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten und WK-Vizepräsidentin. | Foto: FiW/Roman Huditsch Fotografie
FiW-Landesvorsitzende und WK-Vizepräsidentin und Astrid Legner (links) und das Team von Frau in der Wirtschaft Kärnten beim New Years Meet up. | Foto: FiW/MARYGOODFOTO

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