Österliches Brauchtum

Elf "Zutaten" im Palmbuschen von Maria Pamminger

An die 150 Palmbuschen bindet Maria Pamminger aus Inzersdorf jedes Jahr. Erhältlich sind sie am Freitag vor dem Palmsonntag auf dem Frischemarkt in Kirchdorf an der Krems.

INZERSDORF. Den beliebten Markt im Stadtzentrum von Kirchdorf gibt es seit 2005. Landwirtin Maria Pamminger war mehrere Jahre lang Geschäftsführerin des Frischemarktes. Dort findet man nicht nur eine große Auswahl saisonaler, regionaler Lebensmittel, sondern immer immer wieder handwerkliche Produkte. Zum Beispiel die Palmbuschen und -zweige von Maria Pamminger vor der Karwoche.

Begonnen hat sie mit 25 Stück, mittlerweile sind es schon an die 150. "Das ist ein enormer Umfang, weil fast niemand mehr bindet. Die Leute wollen aber trotzdem einen Palmbuschen haben", sagt sie und fährt fort: "Ich mache das liebend gern. Das ist für mich eine lustige Arbeit und ein Ausgleich zum Alltag."

Elf Bestandteile

Ein Palmbuschen besteht – je nach Region – aus sieben, neun oder elf Bestandteilen. Bei Maria Pamminger sind es elf: Haselnuss, Weide, Eichenlaub, Erika, Wacholder, Buchs, Wintergrün, Schradl, Eibe, Zeder und Segenbaum. "Gott sei Dank hab ich vor dem Schnee schon angefangen, alles zusammenzusuchen", schmunzelt sie. Vieles hat sie selbst rund ums Haus, einiges wird ihr auch gebracht. Wenn alle elf "Zutaten" in ausreichender Menge vorhanden sind, werden sie allesamt penibel geputzt und abgezupft – herunterhängen oder abstehen darf nichts.

Einige Stunden dauern allein die Vorbereitungen, bis es ans eigentliche Binden geht. Auch hier schaut sie genau darauf, dass alles schön gleichmäßig angeordnet ist. Die Sorgfalt zahlt sich aus, denn ihre Kunden wissen die akribische Arbeit zu würdigen. Maria Pamminger freut sich: "Wenn die Leute das Handwerk schätzen, ist das für einen selbst auch eine Anerkennung. Man hört schließlich gern, wenn man etwas ordentlich macht."