Haidlmair
"Das Ziel ist genauso wichtig wie der wirtschaftliche Erfolg"

Der Nachhaltigkeitsbeauftragte Willibald Windhager und Geschäftsführer Mario Haidlmair (v.l.). | Foto: Haidlmair
  • Der Nachhaltigkeitsbeauftragte Willibald Windhager und Geschäftsführer Mario Haidlmair (v.l.).
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Seit einigen Jahren verfolgen die Verantwortlichen des Nußbacher Werkzeugbauer Haidlmair das Ziel, die Unternehmensprozesse und Produkte nachhaltiger zu gestalten. Um dieses auch zu erreichen, haben sie zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Seit Sommer 2020 soll dabei zusätzlich eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie helfen.

NUSSBACH. Diese besteht aus zwei Eckpfeilern. Der erste umfasst Maßnahmen für den betrieblichen und infrastrukturiellen Bereich. Der zweite Pfeiler fokussiert sich auf die gefertigen Spritzgießwerkzeuge.

Noch nachhaltiger

So sollen die produzierten Werkzeuge künftig noch nachhaltiger werden. Das gelingt zum Beispiel mit einem kompakteren Design. Dadurch werden die Werkzeuge leichter und können mit weniger Energieaufwand produziert werden. Außerdem kommen künftig mehr wiederverwertete Rohstoffe zum Einsatz.

Eine Vorreiterrolle

Apropos Wiederverwerten: Seit neuestem werden Produkte, die ihr "Lebensende" erreicht haben, von Mitarbeitern abmontiert und dann in darauf spezialisierten Betrieben fachgerecht sowie umweltschonend entsorgt. Anschließend werden daraus neue. Dafür wurde eigens das sogenannte EoL, also "End of Life", -Management ins Leben gerufen.

Damit ist gewährleistet, dass einerseits die Einzigartigkeit der jeweilgen Produkte geschützt bleibt. Auf der anderen Seite wird durch das Wiederverwenden von Metallen und anderen Werkstoffen CO2 eingespart.

Klimaneutral bis 2022

Bis zum Jahr 2022 sollen im Unternehmen nämlich keine Treibhausgase mehr ausgestoßen werden. "Für mich ist dieses Ziel genauso wichtig wie der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens. Der Erhalt unserer Natur muss für alle zu den obersten Prioritäten gehören. Denn was nützt uns alles Geld der Welt, wenn wir auf einer kaputten Erde leben", sagt Geschäftsführer Mario Haidlmair kürzlich während einer Online-Pressekonferenz.

Damit das Vorhaben außerdem gelingt, bezieht das Unternehmen zum Beispiel Strom nur noch aus erneuerbaren Energiequellen. Zudem investierten die Verantwortlichen während der vergangenen beiden Jahre 2,5 Millionen Euro in energieeffizientere Maschinen. Auch wurde die Beleuchtung der Produktionshallen auf LED umgerüstet. "Damit nicht genug, konnten wir durch zahlreiche Digitalisierungs-Maßnahmen von 2010 bis heute etwa 50 Prozent an Papier einsparen. So werden werden zum Beispiel Zeichnungen mittlerweile auschließlich am Computer gemacht", sagt Haidlmair.

Fahrräder für Mitarbeiter

Zum Einsparen von Treibhausgasen leisten auch die Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag. "Während der jüngsten Vergangenheit schafften wir daher 40 E-Autos für den Fuhrpark an. So können wir 50 Prozent an Emissionen einsparen", sagt Haidlmair. Künftig soll die Zahl an E-Autos auf 60 anwachsen.

Seit neuestem können die Mitarbeiter auch Fahrräder über das Unternehmen kaufen und anschließend als Firmenfahrzeuge nuzten. "Dank all dieser Schritte sparen wir jährlich etwa 800 Tonnen an CO2 ein. Das entspricht 800 Bäumen. So können wir aus unserer
kleinen Sicht einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die europäische Klimaziele zu erreichen", sagt Haidlmair.

Zur Sache

Das Nußbacher Unternehmen produziert Spritzgießwerkzeuge. Damit werden anschließend Getränkekästen, Lager- und Logistikcontainer, Paletten- und Palettenboxen, Wertstoffbehälter sowie technische und automotive Teile hergestellt. Im Stammwerk sind aktuell beinahe 300 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit betreibt die Haidlmair Group zehn Unternehmen in vier Ländern. Hier sind etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt. Zusätzlich zum Standort in Nußbach verfügt die Gruppe noch über weitere Produktionsniederlassungen in Österreich, Ungarn wie auch Kanada. Zur Haidlmair Group gehören ebenso zwei Serviceczentren für die Werkzeugwartung. Ein eigene mobile internationale Service-Mannschaft für die Werkzeugwartung und -reparatur beim Kunden vor Ort sowie für Schulungen rundet das Angebot ab. Jährlich erwirtschaftet die Gruppe etwa 60 Millionen Euro.

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