Bauernhof reibungslos übergeben
Generationenwechsel: Miteinander heißt das Erfolgsrezept

Isabella und Christian Glinsner haben im Mai 2023 die Landwirtschaft in Kremsmünster übernommen. | Foto: Glinsner
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Jedes Jahr begleitet die Bezirksbauernkammer Kirchdorf-Steyr zahlreiche Landwirte bei der Hofübergabe.

BEZIRK KIRCHDORF. Im Bezirk gibt es aktuell rund 1.400 Betriebe, die einen Mehrfachantrag stellen. Das sind jene bäuerlichen Betriebe, die aktiv eine Landwirtschaft führen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Höfe, die zwar nicht von den Eigentümern selbst, aber von anderen Landwirten bewirtschaftet werden. Das Thema Hofübergabe ist allerdings für alle relevant.

Im Mai 2023 hat Christian Glinsner den Schweinezuchtbetrieb seiner Eltern in Kremsmünster übernommen. Gemeinsam mit seiner Frau führt der 31-Jährige den Hof weiter. "Ich wollte das schon immer", unterstreicht der Landwirt, der die Fachschule Schlierbach inklusive Meisterausbildung absolviert hat. Das Miteinander mit den Eltern funktioniere gut, wie Glinsner erzählt. "Sie haben den Hof so übergeben, dass man schön arbeiten und leben kann. Abgesehen von kleineren Neuerungen muss ich in nächster Zeit nichts ändern oder umbauen. Der Betrieb läuft weiter wie bisher." Mutter Erika hilft im Stall mit und hat bei Fragen stets ein offenes Ohr für den Sohn.

Übergabe nicht immer problemlos

Dass der Generationenwechsel nicht immer so problemlos funktioniert, weiß Gabriele Hebesberger, die Dienststellenleiterin der Bezirksbauernkammer Kirchdorf-Steyr. Die Übergeber wechseln von der Chefposition in die Pension, in der viele noch fleißig mitarbeiten. Die Übernehmer wechseln von der Mitarbeiter- in die Chefetage. "Das ist in Wirtschaftsbetrieben oft nicht ganz einfach und auch auf den Höfen vielfach eine Herausforderung. Übergeber tun sich oft schwer, ihr Lebenswerk weiterzugeben", schildert Hebesberger – vor allem, wenn die Jungen ganz andere Ideen haben.

Im Vorfeld gut informieren

"Der Spruch ‚übergeben – nimma leben‘ hat da für manche Altbauern eine gewisse Bedeutung. Kommunikation, Arbeitsbesprechungen und Wertschätzung des jeweils anderen sind ganz wichtig und tragen zum Gelingen des Generationswechsels bei." Wesentlich sei, dass sich Übergeber und Übernehmer im Vorfeld gut über die Rahmenbedingungen informieren und in der Familie alle ihre Vorstellungen und Erwartungen ausdrücken können. "Jeder denkt zunächst an einen rechtlich ausgefeilten Übergabevertrag. In der Praxis zeigt sich aber oft, dass es fast noch wichtiger ist, sich grundsätzlich über das Miteinander zu verständigen. Hier muss kein Konfliktpotenzial liegen, wenn von Anfang an alles gut besprochen wird."

Kostenlose Beratung

Die Beratung in der Bezirksbauernkammer ist grundsätzlich kostenlos. Sämtliche relevanten Themen werden besprochen. "Darüber hinaus bieten wir die Erstellung von Hofübergabekonzepten an. Es handelt sich dabei um eine umfangreiche Beratung, in der wir den Besuch beim Notar und Rechtsanwalt mit den wesentlichen Vertragsinhalten sowie den förder-, sozial- und steuerrechtlichen Auswirkungen vorbereiten." Dies ist eine kostenpflichtige Leistung, wird aber sehr gerne in Anspruch genommen. Termine können bei der Bezirksbauernkammer Kirchdorf-Steyr unter Tel. 050 6902 4500 gebucht werden. Wenn sich die Harmonie auf dem Hof überhaupt nicht einstellen will, hilft das bäuerliche Sorgentelefon unter Tel. 0810/676 810. Auch die Organisation „Beziehung Leben“, landwirtschaftliche Mediatoren unter hofkonflikt.at und die Beratungsstelle "Lebensqualität Bauernhof", an die man sich anonym wenden kann, bieten Unterstützung an. Hotline: 050 6902-1800

Das Ländliche Fortbildungsinstitut LFI bietet den Kurs „Die bäuerliche Hofübergabe und Hofübernahme gestalten“ an. Termine für die nächste Saison sind im Kursprogramm ersichtlich, auch Online-Webinare sind möglich. Details dazu unter ooe.lfi.at

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