Bond, Fleming und Kitzbühel

Bond-Autor Ian Fleming hat einen starken Kitzbühel-Bezug. | Foto: Foto: pages.bookstellyouwhy.com
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KITZBÜHEL (niko). Der Brite Ian Fleming (1908-1964) wurde als Autor der James Bond-Bücher und des Kinderbuches „Chitty Chitty Bang Bang“ weltberühmt.
In jungen Jahren verbrachte Fleming in Kitzbühel eine für ihn prägende Zeit.
In den 1920er-Jahren verließ der junge Mann nach mäßigem Erfolg die königlich-britische Militärakademie Sandhurst. Um seine Sprachkenntnisse in Deutsch für eine Karriere im Auswärtigen Dienst zu verbessern, schickte ihn seine Mutter nach Kitzbühel. Dort bezog er Quartier in der damaligen Pension Tennerhof, mit Blick auf den Hahnenkamm und besuchte eine Privatschule.

In Kitzbühel lernte Fleming eine für ihn bisher unbekannte Welt kennen. Die Gamsstadt war schon damals beliebter Ferienort der High Society. Schon bald eilte dem attraktiven jungen Engländer der Ruf eines Playboys voraus.
In seiner Kitzbüheler Zeit, die er selbst als „die goldenen Jahre“ bezeichnete, lernte Fleming 1926 auch die um acht Jahre ältere Elisabeth Popper kennen. Im Gegensatz zum Erfolgsautor Fleming, der oft als melancholisch und düster beschrieben wurde, sei der „junge Kitzbüheler Fleming lebendig und aufregend “ gewesen, sagte Popper nach Flemings Tod 1964. Popper: „Not like an Englishman at all!“
Wie wichtig ihm seine „wilden Jahre“ in Tirol gewesen sind, bewies Flemings Testament: Er verfügte, dass drei für ihn besonders wichtige Menschen je 500 Pfund erhalten sollten, um „sich davon etwas Extravagantes zu leisten“. Eine dieser drei Personen war Lisl Popper.

Hinweise auf die Aufenthalte in Kitzbühel finden sich auch in einigen Werken Flemings. Seine Romanfigur James Bond erlernte in Kitzbühel das Skifahren. Hannes Oberhauser, der Skilehrer von 007, war jedoch fiktiv, obwohl es einen Mann gleichen Namens in Kitzbühel gab.
Hingegen war aber der Franz Reichsgraf von Schlick zu Bassano und Weißkirchen, den Fleming zum Protagonisten eines seiner Essays machte, wirklich in Kitzbühel vor Ort. Und zwar als stadtbekannter Playboy, Rennfahrer, Gründer des Kitzbüheler Sportclubs und schließlich Eigentümer von Schloss Lebenberg (heute Hotel). Dort wird ihn wohl auch Fleming kennengelernt haben.

Im fünften und letzten Teil seiner Romanserie „Young Bond" schrieb Autor Charles Higson dann auch tatsächlich über das Leben des jungen James Bond in Kitzbühel. Im Buch mit dem Titel „By Royal Command“, erschienen 2008, finden sich viele versteckte Hinweise auf Flemings Kitzbühel-Zeit.

Nun kehrt James Bond sozusagen nach Tirol zurück, wenn auch nicht in Kitzbühel, dafür nach Obertilliach und Sölden. Kitzbühel darf sich aber trotzdem ein wenig stolz zeigen – als eine der Geburtsstätten von James Bond.

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