“Dass ich das noch erleben darf!”

"Uhrmacher-Seppei" Josef Hauser vor seinem Dom aus Lindenholz. | Foto: Foto: C. Schweinöster
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  • "Uhrmacher-Seppei" Josef Hauser vor seinem Dom aus Lindenholz.
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WAIDRING (cs/niko). Es ist die lebenslange Sehnsucht nach Glockenklängen, die "Uhrmacher-Seppei" Josef Hauser dieses dreieinhalb Meter hohe Kunstwerk erbauen ließ. Nur konnte er es nicht in seiner vollen Größe anschauen. Denn die Türmchen lagen zerlegt in seinem Werkraum. Nur einmal wurde es im örtlichen Pfarrsaal aufgebaut. Der Krippenbauverein hat es jetzt auf Initiative des Kulturausschusses der Gemeinde ein zweites Mal zusammengebaut. Wie hatte Hauser, der heute im Pflegeheim in St. Johann lebt, diesen Tag herbeigesehnt! Als er seinen Dom aus Lindenholz besah, strahlte er: “Dass ich das noch erleben darf.”
Drei Jahrzehnte hat Hauser, Holzknecht, Bauer und Hilfsuhrmacher, an diesem Dom gearbeitet. In den Abendstunden hämmerte und feilte er, baute das Uhrwerk zusammen. Dann setzte er den Chor aus 28 Glocken in Schwingung und lauschte entzückt den flüchtigen Klängen.
In der Uhrmacherwerkstatt arbeitete Hauser Seite an Seite mit dem Bruder und Uhrmacher Andreas. Fast nie hat Hauser sein Heimatdorf verlassen. Aber einmal ließ er sich die Reise zum Straßburger Dom sowie zum Freiburger und Ulmer Münster etwas kosten. Er nahm sich ein Taxi, um Inspirationen für seinen Dombau einzufangen. All dies ist Thema des eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Kinofilmes, den Othmar Schmiderer und Heinz Ebner vor Jahren gedreht haben. Dieser wurde am Donnerstag den Besuchern gezeigt. Zu besichtigen ist der Dom im “Biatron” auch am 9. November bei einem Tag der offenen Tür von 13 bis 17 Uhr.
Demnächst geplant ist auch eine Ausstellung mit Bildern und Zeitdokumenten über die Arbeit Josef Hausers und dessen verstorbenen Bruder Andreas. Überlegt wird von der Gemeinde ein dauerhafter Platz für das Kunstwerk von Waidring.

Fotos: Kogler, Christine und Walter Schweinöster

Josef Hauser und sein Kunstwerk: Der Dom en miniature wurde am Donnerstag im "Biatron" in Waidring aufgestellt

Josef Hauser und sein Kunstwerk: Der Dom en miniature wurde am Donnerstag im "Biatron" in Waidring aufgestellt, darüber lief der Film "Josef Hauser, Klang und Raum" von Othmar Schmiderer und Heinz Ebner

Josef Hausers Vorlagen für den Dombau - und Medienberichte über den Dombauer zu Waidring

Waidring in Tirol, Josef Hauser in Betrachtung versunken - Teil seines Uhrwerks

Josef Hauser vor einer Tafel mit Bilder über seine Arbeit am Dom und im Uhrmachergeschäft

"Biatron" Waidring: Gezeigt wurde der Film von Othmar Schmiderer und Heinz Ebner "Josef Hauser, Klang und Raum", Hauser vorne li. warm eingepackt

Andrea Kogler und Klaus Reiter vom Kulturausschuss Waidring organisierten den Aufbau des Domes; Dombauer Josef Hauser, seine Tochter Anni Horngacher, deren Sohn Christoph und Tochter Victoria, ihr Gatte Wast Horngacher (hat ebenso tatkräftig beim Aufbau des Domes geholfen)

Die Waidringer zollen ihrem Dombauer Josef Hauser Respekt, hinter Hauser seine Tochter Anni Horngacher

Guten Wein für Josef Hauser und ein strahlendes Lächeln von ihm - im "Biatron" in Waidring

“Dass ich das noch erleben darf” - strahlendes Lächeln von Josef Hauser bei der Präsentation seines Domes im “Biatron”, hier mit Tochter Anni Horngacher

sowie allgemeine Bilder "Dom" - und ältere Bilder - Hauser mit Domfragmenten in seinem Haus

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