Brückenbau sorgt für Spannungen

Der geplante Ausbau der Kohlhoferbrücke bleibt in der Bevölkerung umstritten. | Foto: ZOOM-Tirol
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  • Der geplante Ausbau der Kohlhoferbrücke bleibt in der Bevölkerung umstritten.
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REITH (niko). Wegen der anhaltenden Diskussionen und vielfachen Vermengung von Fakten zum Thema "Neubau Kohlhoferbrücke" lud die Gemeinde am Freitag zur Info-Veranstaltung. Josef Saxer von der Abt. Verkehr/Straße der Landesregierung erklärte das bestehende Verkehrsprojekt.

"Laut KFV gibt es an der Brücke eine Unfallhäufung, das Land wurde aufgefordert, etwas zu unternehmen. Zudem ist der Unterbau der Brücke sehr desolat (die Brücke wurde 1954 gebaut, Anm. d. Red.). Die Frequenz auf der L 202 Reither Straße beträgt im täglichen Durchschnitt 4.013 Pk und 94 Lkw. Es besteht ein 7,5-Tonnen-Limit, ausgenommen Quell- und Zielverkehr", so Saxer.

Im genehmigten Brückenbauprojekt hat man sich auf 50 km/h bei der Brücke geeinigt, daraus geht ein nötiger Kurvenradius von 50 Metern hervor, woraus sich eine zweispurige Fahrstreifenbreite von 8,20 Metern ergibt. Mit Gehsteig wird die Brücke 10,45 Meter breit. "Das ist heutiger gesetzlicher Standard", so Saxer.
Das Projekt war 2015 eingereicht, am 8. 9. 2015 der Baubescheid ausgestellt worden. Nach einem Einspruch wurde der Bescheid am 2. 5. 2016 vom Landesverwaltungsgericht bestätigt, der Einspruch abgelehnt. Bei den Grundeinlösen gab es eine Einigung mit zwei Grundbesitzern, einer ist weiterhin dagegen. Eine Enteignung durch das Land steht im Raum.

"Es geht vor allem um die Sicherheit. Wichtig ist aber auch, dass die L 202 eine 'untergeordnete' Straße bleibt; darum würden wir jedenfalls mit allen Mitteln kämpfen. Die Straße wird wie bisher nur sechs Meter breit bleiben, auch die Tonnagebeschränkung bleibt. Die Lkw-Belastung ist seit 2004 bis heute mit rund 100 Lkw gleich geblieben. Zudem bleibt die 50-km/h-Beschränkung bis zur Münichau aufrecht. Niemand muss bei einem Ausbau der Brücke Angst vor mehr Transit haben", so Bgm. Stefan Jöchl. "Auch derzeit beim Ausweichverkehr lässt sich von der einspurigen Brücke niemand abhalten, diesen Weg zu nehmen."

GR Florian Pointner und mehrere Brücken-Gegner aus dem Publikum äußerten ihre schweren Bedenken gegen den Ausbau und plädierten für ein "Abwarten", was sich verkehrsmäßig in Going und Kitzbühel entwickle. "Überall wird ausgebaut bzw. geplant (Going/Stanglwirtskreuzung, Umfahrung Kitzbühel etc.), Schritt für Schritt und schleichend entsteht eine Durchzugsroute von Bayern Richtung Süden; auch der Kitzbüheler Bürgermeister sagt, dass die Route über Reith die einzige Möglichkeit wäre", so der Tenor der Kritiker. "Ich erwarte, dass der Gemeinderat zusammen steht, um den Transit zu verhindern", so Pointner.

Alt-Bgm. Sebastian Hölzl schlug vor, dass die Gemeinde die L 202 übernimmt und die Brücke selbst baut. Von Landesseite wurde dies bereits ablehnend beschieden.

Auf Betreiben der Gemeinde soll auf der langen Geraden zwischen Bodner Wald und Kohlhoferbrücke eine 80er-Bechränkung kommen, die Chancen stünden gut, so Bgm. Jöchl. "Wir setzen hier Schritt für Schritt, gegen einen Ausbau der Straße würden wir uns bis zum Äußersten wehren", bekräftigte der Ortschef. Zum "Gespenst" der Petrovic-Trasse (aus 1968) meint er: "Diese gibt es nicht mehr, auch in keiner Schublade!"

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