Friedrich Plahl in der Galerie Pedit

Kurator Günther Moschig, Friedrich Plahl, Galerist Gaudens Pedit (v.l.)
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Die Galerie Gaudens Pedit stellt einen heimischen Großmeister aus:

Friedrich Plahl, 1926 In Kitzbühel geboren, Akademie der bildenden Künste in Wien bei Boeckl und Pauser. Académie des Beaux Arts und Académie de la Grande Chaumiére, zwei Jahre Aufenthalt in San Franzisko und in Arizona waren einige seiner künstlerischen Stationen. Der Künstler ist ausgewiesener Kenner der Kunstgeschichte eines halben Jahrhunderts.

Man sieht neben Kohlezeichnungen sehr farbige Bilder. da arbeitet jemand, der Sinn für Farben hat. Es gibt Anklänge an das unergründlich Weibliche, raumhaltige atmende Bilder. Stilleben und figürliche Metrolinien prägnant eingebracht wirken körperlich-plastisch mit Verzicht auf Perspektive. Seine Informelle Malerei, teils mit Experimentcharakter wirkt vor allem durch das Licht als zentrales Element nach dem Motto "Licht über Farbe auf die Leinwand".

Wie schon Paul Cézanne erkannte: Die Ähnlichkeit ist das Ergebnis der Wahrnehmung, nicht deren Wirkmittel. Um so mehr ist das innere Bild, das uns Abwesendes gegenwärtig macht, nicht wie ein Eindringen ins Innerste des Seins: Es ist wiederum ein Gedanke, der sich auf – diesmal unzureichende – körperliche Hinweise stützt, aus denen er mehr herausliest als sie bedeuten. Nichts bleibt von der Traumwelt der Analogie übrig…

"Verstehen kann man die Bilder erst, wenn man sie kauft" meint der Laudator.
Im Sinne von Picasso auf die Frage "was bedeutet das?" "Ca. zehntausend Dollar!"

Auch die Galeristen sind irritiert ob der Schaffensbreite Friedrich Plahls. Großformatige Arbeiten, aber auch kleinere Formate. verbunden durch seine einzigartige Technik sind Interessant angeordnet.

Versatzstücke aus einer Fülle von Weltentwürfen: da kommen manche Dinge wiederholt vor, wie diese Frauenkörper, in unterschiedlicher Art und Weise zueinander in Beziehung gebracht, und hineingesetzt in dieses große Chamoix. Es wird Zusammengehörendes vereint, und es werden neue Geschichten erfunden. Und es werden ganz neue Wirklichkeiten ersonnen. Das ganze hat auch einen Bezug zur Gestaltigkeit der großen Meister. Die haben ja verwandt gearbeitet. Auch die Rasterung erinnert daran.

Hier hat man es mit einer Kunst zu tun, die den Betrachter, die Betrachterin in ein kritisches Verhältnis zu Bildern setzt. Um diese Kultivierung eines kritischen Bewusstseins geht es bei Plahl. Es wird natürlich auch etwas verborgen und verschwiegen, und es lohnt sich, genauer darauf hinzuschauen.
Es gibt ganz große weite Flächen, wo im Grunde genommen keine Aussage gemacht wird.
Es geht nicht einfach nur um eine Schulung des Intellekts, sondern das poetische dieser Bilder ist in den kräftigen und fast schmerzvollen Farben zu finden.
Die Bilder haben oft auch etwas Spritziges, wollen nicht so exaltiert genommen werden, gewissermaßen eine Aufforderung zum Träumen.

Milieustudien, in die man vom Festhalten bis zum Grenzen überwinden hineinfinden kann, indem eigene Gestalten entstehen, die zum Teil wie andere Lebewesen ausschauen, in sich gebrochen sind, wo der Ernst dieses Lebensentwurfs gebrochen wird, und eine Freiheit entsteht, wo man das ganze auch ein wenig personalisiert sehen kann. Und das schadet uns allen nicht.

Wo: Galerie Gaudens Pedit, Untere Gänsbachgasse 9, 6370 Kitzbühel auf Karte anzeigen
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