Zukunft für Tshumbe
Junge Goingerin engagiert sich für die Ärmsten in Afrika

Manuela mit ihrem Mann Kerby, der aus Haiti stammt und den sie in ihrer Au-pair Zeit in Frankreich kennenlernte. Er arbeitet für die amerikanische Botschaft großteils in Afrika, um näher bei seiner Frau sein zu können. | Foto: Brigitte Eberharter
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  • Manuela mit ihrem Mann Kerby, der aus Haiti stammt und den sie in ihrer Au-pair Zeit in Frankreich kennenlernte. Er arbeitet für die amerikanische Botschaft großteils in Afrika, um näher bei seiner Frau sein zu können.
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GOING, TSHUMBE (be). Kürzlich war auf dem Rettensteinhof in Going fröhliches Treiben angesagt. Manuela Erber-Telemaque und ihre Familie haben eine Art Markt organisiert, bei dem handgefertigte Produkte aus Afrika und aus Tirol angeboten wurden. Der Erlös kommt ihren Projekten zugute, die unter www.zukunft-fuer-tshumbe.or.at sichtbar gemacht werden.

Selbstversorgung wird ermöglicht

Etwa acht Monate im Jahr verbringt Manuela in dem Dorf Tshumbe in der Demokratischen Republik Kongo. Vor Jahren ist sie einem Pfarrer begegnet, der aus diesem Dorf kommt und da es ihr Traum war, in Afrika einen Kindergarten zu bauen, hat sie sich mit ihm ausgetauscht und schließlich damit begonnen, ihr Projekt zu realisieren. Sie ging als Au-pair für drei Monate nach Frankreich, um französisch zu lernen.
Im Jänner 2013 reiste Manuela erstmals nach Thsumbe und dank ihrer Verwandtschaft und zahlreicher Spender, werden mittlerweile 247 Kinder betreut, 62 Menschen haben eine Arbeit und 74 Hektar Land wurden erworben, um darauf leben und wirtschaften zu können. „Wir ermöglichen den Menschen in Tshumbe sich selbst versorgen zu können, indem wir Wissen für das tägliche Überleben vermitteln, unsere Mitarbeiter stets fortbilden und schrittweise selbsterhaltende Projekte entwickeln“, sagt Erber-Telemaque.

Viel zu jung zum Helfen?

20 Jahre war Manuela alt, als sie erstmals in Tshumbe eintraf und bis heute ist sie die einzige Hellhäutige in der Region. Als solche wurde sie natürlich beobachtet und manche meinten, sie sei noch viel zu jung, um etwas bewirken zu können. Doch die Goingerin hat mittlerweile bewiesen, dass sie für „ihre“ Kinder im Ort kämpft.
Der Kindergarten ist errichtet, es gibt eine Grundschule, eine Krankenstation, Waisenbabys werden aufgenommen, ein Medizinstudent wird finanziell unterstützt, die Landwirtschaft mit Tierhaltung und Ackerbau wird forciert, der Mangelernährung durch einseitige Kost wird entgegengewirkt und zudem gibt es ein Nähstudio und eine Holzwerkstatt.

Wissen in Tshumbe einbringen

Manuela organisiert das alles über einen eigenen Verein, damit sichergestellt ist, dass alle Spenden zu 100 Prozent in Tshumbe ankommen. Wenn sie selbst nicht in Afrika weilt, dann ist dort ein Regionalkoordinator zuständig. Sie sorgt dafür, dass Volontäre nach Tshumbe kommen und dort ihr Wissen einbringen, etwa wie jene junge Logopädin, die den Kindern und Betreuern die Gebärdensprache erlernte.
Noch gibt es viele Krankheiten, von denen vor allem die Kinder heimgesucht werden. Malaria, Typhus, Polio, Tuberkulose, Wurmerkrankungen uvm. Es gibt zwar Impfkampagnen, doch wenn die Leute gerade auf dem Feld oder im Wald arbeiten und nichts davon wissen, dann verpassen sie diese und so brechen immer wieder Krankheitsherde auf.

Ihre Unterstützung hilft vor Ort

Die Projekte von Manuela Erber-Telemaque kann man auf verschiedene Weise unterstützen. So gibt es eine Kinderpatenschaft bereits um 15 Euro im Monat und damit ist das Überleben und die Bildung eines Kindes gesichert. Eine Mitarbeiter-Patenschaft beträgt 50 Euro und natürlich kann man auch ganz einfach nur geben, wozu man in der Lage ist. Das Spendenkonte bei der Sparkasse Kitzbühel lautet AT72 2050 5001 0001 3986 – Zukunft für Tshumbe.

Manuela mit ihrem Mann Kerby, der aus Haiti stammt und den sie in ihrer Au-pair Zeit in Frankreich kennenlernte. Er arbeitet für die amerikanische Botschaft großteils in Afrika, um näher bei seiner Frau sein zu können. | Foto: Brigitte Eberharter
Produkte aus der Nähwerkstatt in Tshumbe werden am Rettensteinhof verkauft: Manuela mit ihren Eltern Angelika und Hans Erber.
 | Foto: Brigitte Eberharter
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