Pflege-Zwischenstopp auf dem Weg nach Hause

KITZBÜHEL (elis). Im Alter, nach einem Unfall oder auch zur Entlastung pflegender Angehöriger – es gibt Lebenssituationen, in denen man kurzzeitig fremde Hilfe benötigt. Zu diesem Zweck wurde nun in Kitzbühel eine Einrichtung für Kurzzeit- und Übergangspflege eröffnet.
In einem neuen, freundlichen und großzügig geplanten Gebäude neben dem Altenwohnheim Kitzbühel stehen ab sofort 17 Plätze für pflegebedürftige Menschen „auf Zeit“ zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kurzzeit- und Übergangspflege helfen, Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt soweit zu rehabilitieren, dass diese wieder in häusliche Pflege oder in ihren Alltag entlassen werden können. Sie helfen aber auch, wenn pflegende Angehörige für einige Zeit Entlastung brauchen.

Alt werden in Kitzbühel

„Wir brauchen uns nicht zu fürchten, in Kitzbühel alt zu werden“, so BH Michael Berger in seiner Rede zur feierlichen Eröffnung der innovative Pflegeeinrichtung am 31. Jänner.
Mit ihm gratulierten die Bürgermeister und GemeindevertreterInnen des Bezirkes, Vertreter der Bau- und Planungsfirmen und zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Pflege-, Sozial- und Gesundheitsbereich des Bezirkes. Kitzbühels Pfarrer Michael Struzynski und die evangelische Pfarrerin Gundula Hendrich spendeten ihren Segen. „Sie können stolz sein, auf das was Sie hier geschaffen haben. Es ist toll hier. Wenn ich das sehe, möchte ich nirgends anders alt werden, als in Kitzbühel“, so die Pfarrerin.

Übergangspflege

Die rehabilitative Pflege kann als Übergang vom Krankenhaus zum eigenen Zuhause 90 Tage im Kalenderjahr beansprucht werden. Die Kosten werden von der öffentlichen Hand übernommen, die Gemeinden des Bezirkes Kitzbühel beteiligen sich an den Kosten, die pro Klientin, pro Klient aus ihren Gemeinden täglich anfallen.

Kurzzeitpflege

Wer mindestens Pflegegeld der Stufe drei bezieht (bei Demenz schon ab Stufe eins) und zuhause von Angehörigen gepflegt wird, kann kurzzeitig in die professionelle Pflege der Kitzbüheler Gesundheitseinrichtung aufgenommen werden. Mindestens 4 Tage und maximal 28 Tage pro Kalenderjahr können hier in Anspruch genommen werden. Die Kosten sind einkommensgestaffelt, das Vermögen eines Klienten, einer Klientin bleibt dabei unberührt. Auch hier ist öffentliche Unterstützung möglich.

Angebot und Nachfrage

Außer Frage steht, dass die Einrichtung dringend gebraucht wird. In Tirol und besonders im Bezirk Kitzbühel wird der Anteil der älteren Menschen and er Bevölkerung größer. 17 Plätze sind, aus dieser Perspektive betrachtet, nicht allzu viel. Zudem werden die Therapieangebote zum größten Teil über selbstständige TherapeutInnen, die auf Honorarbasis für die Einrichtung arbeiten, geleistet. Nur eine fest angestellte Ergotherapeutin etwa, wie zur Zeit im Personalplan der Kurzzeit- und Übergangspflege vorgesehen, die das ganze Spektrum dieses wichtigen Aufgabenbereiches abdecken muss, wird möglicherweise auf Dauer zu wenig sein. Wie sich das Angebot hinsichtlich auch dieser Tatsachen zur Bevölkerungsentwicklung im Bezirk weiter gestalten wird, bleibt fraglich.