Retention oder Mauer?

Für das Hagertal gibt es zwei Varianten, wie man dem Hochwasser Herr werden kann. | Foto: Foto: privat
  • Für das Hagertal gibt es zwei Varianten, wie man dem Hochwasser Herr werden kann.
  • Foto: Foto: privat
  • hochgeladen von Klaus Kogler

KÖSSEN/KIRCHDORF (be). Zwei Varianten für das vorzeitige Auffangen der Wassermassen wurden ausgearbeitet und vorige Woche den Mitgliedern der Großachengenossenschaft und Anrainern vorgestellt.
Die Abteilung Wasserwirtschaft der Landesregierung hat die rund 150 Personen ins VZ Kaiserwinkl in Kössen eingeladen. Die Firma Werner Consult Ziviltechniker in Salzburg hat die Varianten erstellt, bei denen man entweder eine Rückhaltemauer errichten will oder aber die Retentionsflächen entlang der Großache ausweiten muss.
Rund 20 Meter hoch würde die Rückhaltemauer werden. Bei normalem Wasserlauf würde das Wasser durch eine Öffnung in der Mauer passieren können. Im Falle eines Hochwassers kann die Mauer jedoch das Wasser entsprechend zurückhalten, sodass nur jene Menge durchläuft, mit der der weitere Ablauf durch das berüchtigte Entenloch bei Kössen gewährleistet ist. Vom Rückstau betroffen wäre in diesem Fall der vordere Bereich des Hagertals; hier müsste ein Bauernhaus ausgesiedelt werden. Hubert Steiner, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, sieht dies als großen Nachteil dieser Variante. Zudem würde dabei auf 15 bis 16 Meter aufgestaut werden, was eine große Beanspruchung der Flächen bedeuten würde.
Die zweite Möglichkeit wäre eine Rückhaltung im Nebenfluss. Dabei sollten links und rechts der Großache Begleitdämme geschaffen werden. „Eigentlich bestehen diese bereits, aber sie müssten entsprechend erhöht und verstärkt werden“, so Steiner. Bei diesen Begleitdämmen würden Einbuchtungen geschaffen, die dann gezielt Wasser abwerfen. Dies hätte den Vorteil der wesentlich geringeren Überstauungen von maximal 3,5 bis 4 Metern.
„Derzeit besteht das Problem, dass die Flächen viel zu früh überflutet werden, vor der eigentlichen Hochwasserspitze, und dass sie dann nichts mehr aufnehmen können“, sagt der Abteilungsvorstand. Für diese zweite Variante müsste der bestehende Hochwasserschutz verbessert werden, für die Anrainer würde dies bedeuten, dass sie nicht schon bei einem „normalen“ Hochwasser überflutet würden. Es käme also viel seltener zur Überflutung, und wenn, dann in gezielten Bereichen.
Die Entscheidung liegt nun bei der Großachengenossenschaft, deren Obmann Bgm. Ernst Schwaiger ist. Die Genossenschaft besteht bereits seit über 100 Jahren. Der Hochwasserschutz ist normalerweise Aufgabe der Gemeinde und die Genossenschaft, in der mehrere Gemeinden vertreten sind, zahlt pro Einwohner einen bestimmten Betrag, um damit entsprechende Schutzmaßnahmen realisieren zu können. Beraten werden sie dabei vom Land; da diese Bauten üblicherweise recht kapitalintensiv sind, bedarf es der finanziellen Hilfe des Landes und des Bundes.
„Die Besprechung war sehr sachlich und konstruktiv“, betonte Bgm. Stefan Mühlberger (Kössen). Er glaubt allerdings, dass die Maßnahmen noch einige Zeit brauchen werden, also im nächsten Jahr noch nicht mit einem entsprechenden Hochwasserschutz für Kössen gerechnet werden kann.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige
Europäische und nationale Vorschriften stützen sich – dank der Arbeit der europäischen Behörde EFSA und ihrer nationaler Partner – auf wissenschaftliche Erkenntnisse. | Foto: EFSA
4

„Safe2Eat“ 2025
Österreich setzt erneut ein Zeichen für Lebensmittelsicherheit in Europa

„Safe2Eat“ 2025 stärkt mit 23 europäischen Partnerländern das Bewusstsein für sichere Lebensmittel – Österreich ist mit der AGES erneut aktiv dabei. ÖSTERREICH. Mit dem bisher größten Partnernetzwerk startet die europäische Initiative „Safe2Eat“ 2025 in ihre fünfte Runde. Ziel der Kampagne unter der Leitung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist es, das Bewusstsein für sichere Lebensmittel europaweit zu stärken. Österreich beteiligt sich erneut aktiv – vertreten durch...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Meldungen aus der Gemeinde Going. | Foto: MB/Kogler
12

MeinBezirk vor Ort
Neues aus der Gemeinde Going

In unserer Reihe „MeinBezirk vor Ort“ beleuchten wir Hintergründe aus den 20 Bezirksgemeinden. Dieses Mal: Going am Wilden Kaiser. GOING. Einige aktuelle Meldungen aus der Gemeinde Going und deren geschichtliche Entwicklung – hier in einem Bericht zusammengefasst. Historische EntwicklungÜber die erste urkundliche Erwähnung Goings (u. a. als Gowingen) gibt es differierende Angaben. In der Bergbau-Hochblüte im 16. Jahrhundert waren Bergknappen im Ortsteil Prama einquartiert. Hier geht's zum...

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.