Temperaturen blieben stabil!

KITZBÜHEL (niko). Ein Bericht in den Bezirksblättern und auf www.meinbezirk.at zu den Wintertemperaturen am Hahnenkamm erregte hohe Aufmerksamkeit. Nicht alle wollen die dargestellten Fakten glauben; die Daten konnten jedoch nicht angefochten werden, sie waren korrekt. Nun legt der heimische Skitourismus-Forscher und TVB-Mitarbeiter Günther Aigner neue Messdaten und erstaunliche Ergebnisse vor.
An der Wetterstation Ehrenbachhöhe (1.790 m) am Kitzbüheler Hahnenkamm haben sich die Jahres-Mitteltemperaturen in den letzten 20 Jahren nicht signifikant verändert. Von 1994 bis 2013 konnte keine Fortdauer der Erwärmung festgestellt werden. Die Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurden vom Innsbrucker Glaziologen Univ.-Prof. em. Gernot Patzelt und dem Kitzbüheler Skitourismus-Forscher Günther Aigner ausgewertet.
Auf der Ehrenbachhöhe verharrt die Trendlinie (lineare Regression) der Jahres-Mitteltemperaturen seit 20 Jahren auf stabilem Niveau bei plus 3,6 Grad Celsius. „Der 10-jährige gleitende Durchschnitt sinkt sogar leicht von 3,7 Grad auf 3,5 Grad“, berichtet Aigner. Bestätigt werden Aigners und Patzelts Daten und Aussagen vom Innsbrucker Meteorologen Univ.-Prof. em. Michael Kuhn.
Die Messergebnisse am Kitzbüheler Hahnenkamm decken sich auch mit Temperaturkurven zahlreicher weiterer Bergstationen in den Ostalpen. So fällt am Schweizer Säntis (2.502 m) in den vergangenen 20 Jahren sowohl die lineare Regression als auch der 10-jährige gleitende Durchschnitt leicht ab.
Auf der Schmittenhöhe bei Zell am See (1.973 m) verharrt die Trendlinie der Jahres-Mitteltemperatur bereits seit 25 Jahren auf etwa 2,5 Grad Celsius.
Auf der Zugspitze (2,962 m) und am Sonnblick (3.106 m) stiegen die Jahres- Mitteltemperaturen seit 1994 weiterhin leicht an, jedoch mit deutlich verminderter Geschwindigkeit.
Deutschlandweit sind die Jahres-Mitteltemperaturen laut Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) seit 26 Jahren ohne Tendenz. Der DWD wertet für die Berechnung der Jahresmittel mehr als 2.000 Messstationen aus. Gleiches zeigen die Temperaturaufzeichnungen in der Schweiz (MeteoSchweiz), wie Stephan Bader, Klimatologe beim eidgenössischen Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, feststellt: „Seit dem auffallenden Temperatursprung am Ende der 1980er-Jahre ist über die ganze Schweiz gemittelt keine signifikante Temperaturänderung feststellbar“.