9. Kitzbüheler Wassersymposium
Wasser und Klima im Visier

Ulrich Kubinger, Herbert Weingartner, Robert Hoßfeld, Norbert Dichtl, Matthias Barjenbruch, Klaus Winkler. | Foto: Kogler
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VTA lud zum 9. Mal zum Symposium nach Kitzbühel; hochkarätige Vortragende, Wasserpreis an Nachwuchsforscher vergeben.

KITZBÜHEL (niko). Zum 9. Mal fand das Kitzbüheler Wassersymposium statt. Das alle zwei Jahre stattfindende zweitägige Symposium im Rasmushof ist zum Fixpunkt der Branche geworden. Unter Schirmherrschaft der Stadtgemeinde lud erneut die VTA-Gruppe zu dieser mit hochkarätigen Vortragenden aus Wissenschaft und Praxis besetzen Runde. Die thematisch breit gefächerte Themenpalette geht inzwischen weit über generelle Branchenherausforderungen wie Klärschlamm und Abwasserreinigung hinaus. Heuer standen etwa der Klimawandel, E-Mobilität und die Mikroplastik-Problematik im Fokus. Vergeben wurde auch wieder der Kitzbüheler Wasserpreis an fünf herausragende Nachwuchsforscher.

Neueste Erkenntnisse

"Der Umgang mit Abwasser bedeutet große Verantwortung. Wir arbeiten dabei eng mit der Wissenschaft zusammen. Das Symposium stellt den Teilnehmern neueste Erkenntnisse aus Forschung Praxis vor", so VTA-GF Ulrich Kubinger. Er hat sein Ein-Mann-Unternehmen 1992 gegründet, heute sind über 250 Mitarbeiter tätig. "Wir kümmern uns inzwischen um das Abwasser von bis zu 200 Millionen Menschen. In Kitzbühel sind wir seit zwei Jahrzehnten in Einsatz; damals war von Klimawandel noch keine Rede. Heute geht es vor allem um Energie und Wasser sparen als Beitrag zum Umweltschutz", so Kubinger.

"Wir schätzen als Gemeinde die innovative Arbeit von VTA seit vielen Jahren und es freut uns sehr, dass wir Standort dieses Symposiums sein dürfen. Es wird notwendiges Wissen erörtert und weitergegeben", so Bgm. Klaus Winkler.

Mikroplastik "gehypt"

Für Prof. Mathias Barjenbruch (TU Berlin) ist das Thema "Mikroplastik" gehypt. "Mikroplastik kommt bei uns nicht aus der Kläranlage, sondern vor allem im Klärschlamm. Viel mehr müssten wir die Problematik "Reifenabrieb" behandeln, Straßen und Verkehr umgestalten."

Prof. Norbert Dichtl (TU Braunschweig) betont, dass wir beim Klimaschutz zu spät dran seien. "Die Erderwärmung passiert und wird über drei bis vier Grad hinausgehen. Wir müssen die Auswirkungen beherrschen, um weiter leben zu können; die CO2-Belastung zu begrenzen macht aber natürlich Sinn. Die E-Mobilität ist für ihn "Quatsch", trage der Verkehr doch nur zu 20 Prozent der Luftbelastung bei. "Die Batterien-Herstellung ist sehr aufwändig, Bodenschätze, Wasser und Menschen werden ausgebeutet. Wir müssen uns den Chemikalien, Medikamenten und multiresistenten Keimen (im Abwasser, Anm. d. Red.) zuwenden und Lösungen finden."

"Der CO2-Gehalt ist so hoch wie noch nie. Und wir heizen unsere 'heiße Luft' weiter an. Die Erderwärmung passiert und ist nicht aufzuhalten, daher müssen wir uns vor allem um die Auswirkungen kümmern", ergänzt Prof. Herbert Weingartner (Uni Salzburg).

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