Schlagabtausch der Jungen Wilden

Unschlagbar: Michael Lammer (SUI)
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Wetterpech und Schweizer Sieg bei "Tyrolon-Open" am Lauchsee

Tennisclub Fieberbrunn war zum 50-Jahr-Jubiläum Gastgeber eines Turniers der ITF Future-Serie.

FIEBERBRUNN (han). Der Andrang war riesig: 64 Auserwählte aus 24 Nationen durften in die Qualifikation des Tyrolon Open. Es war nur ein Bruchteil der 680 Nennungen, die bei der ITF (Internationale Tennis Federation) für das Turnier am Lauchsee eingelangt waren. Die besten 8, die diese beinharten Knochenmühle überstanden hatten, durften im 32 Teilnehmer starken Hauptbewerb aufschlagen, Dort warteten dann richtig schwere Kaliber. Hohe Hürden hatten auch Turnierleiter Gottfried Haberl und sein Team zu nehmen. Dauerregen wirbelte alle Planungen gehörig durcheinander, Improvisation war Programm.

Der Turniersieger kam aus der Schweiz: Michael Lammer, als Nr. 2 gesetzt, kämpfte im Finale den Tschechen Marek Michalicka in drei Sätzen (4:6, 6:4. 6:2). nieder. „Ich habe den Sieg eigentlich von mir erwartet. Es war schwierig, aber letztendlich bin ich froh, das es geklappt hat“, zeigte sich der 29-jährige aus Zürich zufrieden. Im Gegensatz zu seinem Endspielgegner hatte Lammer ohne Satzverlust das Finale erreicht. Der Eidgenosse, diese Woche dank Wildcard beim 250er-ATP Turnier in Gstaad im Einsatz, war im Jahr 2009 bereits 150. der Weltrangliste, ehe er einiges an Boden verlor und in Fieberbrunn als Nr. 364 angereist kam.

Elf Österreicher waren in den Hauptbewerb gestartet, sieben mußten sich nach der Auftaktrunde gleich wieder verabschieden. „Game over“ hieß es unter anderem für die Nr. 1 des Turniers, den Niederösterreicher Gerald Melzer. Der jüngere Bruder von Weltklasse-Spieler Jürgen Melzer (Nr. 12 im ATP-Ranking) zertrümmerte seine Erfolgsaussichten mit einer Zwei-Satz-Niederlage gegen den Kärntner Bastian Trinker.

Out für AUT
Runde 2 erwies sich für das restliche ÖTV-Quartett als kollektiver Stolperstein. Bastian Trinker, Pascal Brunner (Niederösterreich, Maximilian Neuchrist (Wien) und Marc Rath (Steiermark), der gegen den späteren Finalisten Michalicka einen Satz gewinnen konnte, wurden unfreiwillig zu Schicksalsgefährten, scheiterten alle am Einzug unter die besten 8.

Hungrige Gegner, wenig Lohn
ITF-Future Turniere sind die Einstiegsklasse ins Profitennis. Schauplätze gibt es weltweit in mittlerweile 60 Ländern. Sie sind für Jungspunde die ideale Bühne um internationale Erfahrung zu sammeln. Das Preisgeld ist vergleichsweise mickrig – je Turnier werden rund 7.000,- Euro (10.000 US-Dollar), manchmal auch 10.500,- Euro (15.000 US-Dollar) an die Spieler ausgeschüttet. Zum Vergleich: In Kitzbühel liegen knapp 400.000,- Euro im Topf, bei Grand-Slam-Turnieren ca. 7,5 Mio. Der Einzelsieger in Fieberbrunn kassierte bescheidene 900 Euro Siegprämie (Kitzbühel: 72.600,-), wovon nach Abzug der Steuern nur mehr 738,- Euro übrig waren. Fast wichtiger sind hingegen die 18 ATP-Punkte, die beim Triumph am Lauchsee zu holen waren und den Weg zu höher eingestuften Challenger-Turnieren ebnen. Der Punktegewinn ermöglicht etwa den Sprung auf Platz 750 der Herren-Weltrangliste. Weit vor Österreichs Tennis-Ikone Thomas Muster, aktuelle Nr. 1006 im ATP-Ranking, der kommende Woche in Kitzbühel dank Legendenbonus und Wildcard aufschlagen darf.

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