Bundesforste: Wald-Bilanz im Zeichen des Käfers

Der Borkenkäfer ist Österreichs häufigster Waldschädling. | Foto: J. Markovsky
  • Der Borkenkäfer ist Österreichs häufigster Waldschädling.
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TIROL/BEZIRK KITZBÜHEL (red.). Ende vergangenen Jahres zogen die Bundesforste eine erste Bilanz über das Waldjahr 2016. „Von großen Schadereignissen blieben unsere Wälder heuer verschont“, fasst Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste (ÖBf), zusammen, fügt jedoch hinzu: „Verstärktes Borkenkäferaufkommen, lokale Windwürfe und starker Spätfrost machten dem Wald heuer allerdings zu schaffen.“ Dies wirkte sich auch auf das Schadholz aus. „Wir rechnen mit einer Schadholzmenge von rund 800.000 Erntefestmeter (Efm)“, so der Vorstand, „damit ist mehr als die Hälfte der jährlichen Erntemenge von 1,5 Mio. Erntefestmeter Schadholz.“ Hauptursachen waren lokale Windwürfe und Österreichs häufigster Waldschädling, der Borkenkäfer. „Allein heuer betragen die Investitionen in Waldpflege rund 11 Millionen Euro“, unterstreicht der Vorstand. Der größte Teil entfiel dabei auf Aufforstungen und Borkenkäferbekämpfung. „Allein 2016 wurden rund zweieinhalb Millionen Jungbäume ausgepflanzt“, betont Rudolf Freidhager.
Während das Schadholzaufkommen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt rückläufig ist, hat sich der Anteil an so genanntem „Käferholz“ auf rund 400.000 Efm verdoppelt.

Gute Wachstumsbedingungen für Jungkulturen

Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es heuer wärmer und im größten Teil Österreichs auch feuchter. „Es herrschten gute Wachstumsbedingungen für den Wald“, stellt Freidhager fest, „ausschlaggebend dafür war ausreichend Feuchtigkeit im Frühjahr, wo die meisten Jungpflanzen ausgebracht wurden. Infolge sind die Jungkulturen heuer sehr gut angewachsen. Aufgrund der feuchten Witterung konnten wir bereits im Frühjahr unsere Aufforstungen zur Gänze abschließen“, blickt der Vorstand zufrieden zurück. Gepflanzt wurden rund zweieinhalb Millionen Jungbäume, davon neben standorttypischen Fichten verstärkt Lärchen, aber auch andere alpine Arten wie Zirben, Tannen oder Bergahorn, um die Vielfalt im Wald zu fördern. Knapp 260.000 allein in Tirol.

11 Millionen Euro in Wald investiert

„Der Klimawandel bleibt für die Forstwirtschaft die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, betont der Vorstand und verweist auch auf dessen finanzielle Auswirkungen. „Durch häufiger auftretende Wetterkapriolen und Schadereignisse müssen wir verstärkt in Waldpflege investieren. Mit rund 11 Mio. Euro liegen die Investitionen in den Wald auch heuer wieder auf hohem Niveau, davon geht mit knapp 3 Mio. Euro der Großteil in die Aufforstung, weitere 4 Mio. Euro in Borkenkäferbekämpfung und Pflege von Jungwald“, schlüsselt Freidhager auf und ergänzt: „Aufgrund des feuchten Wetters waren die Aufwendungen für die Pflege der Jungkulturen heuer etwas höher als im Vorjahr. Ein sorgfältiges Monitoring und regelmäßige Borkenkäferkontrollen werden in Anbetracht der Wetterkapriolen auch weiterhin eine wichtige Aufgabe bleiben.“

Schäden durch Wildverbiss

Zu Buche schlagen auch die Maßnahmen zum Schutz vor Wildverbiss mit über einer halben Million Euro vor allem dort, wo die Wildstände zu hoch sind und ein waldverträgliches Maß übersteigen.

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