Scheinbushaltestelle für Demenzkranke in Oberndorf

Die "Bushaltestelle" vor dem Pflegeheim. | Foto: Pflegeheim
  • Die "Bushaltestelle" vor dem Pflegeheim.
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  • hochgeladen von Klaus Kogler

OBERNDORF (navi). Scheinbushaltestellen werden in der Pflege von Demenzerkranken eingesetzt. Menschen, die an der Demenz erkrankt sind, haben oft Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und leben mit fortschreitender Erkrankung häufig mehr und mehr in der Vergangenheit. Sie wollen in die alte vertraute Umgebung zurückkehren oder alten Ritualen folgen. Deswegen sind sie unruhig und suchen eine Haltestelle auf, um auf den nächsten Bus zu warten, im festen Glauben, dass er sie von diesem Ort weg nach Hause bringt.

Oft reicht dem Heimbewohner nur eine kurze Verweildauer an der Haltestelle, bis er den Grund für seine Reiseabsicht vergessen hat. Er kehrt dann zurück ins Heim und hat zum Teil den festen Glauben, woanders gewesen zu sein. Durch die Haltestelle ist die Gefahr geringer, dass Heimbewohner sich außerhalb des Heimes verlaufen und von den Pflegekräften gesucht werden müssen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Scheinbushaltestellen existieren jedoch bislang nicht.

Eine solche (Schein)Bushaltestelle wurde nun auch vor dem Wohn- und Pflegeheim in Oberndorf eingerichtet. Vom Pflegeheim erhofft man sich dadurch, dass die "Wanderer" etwas ruhiger werden und den Bereich um das Heim nicht mehr so oft verlassen.

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