Mehr Betten, weniger Auslastung
Studie der Prodinger Gruppe zeigt Konfliktpotenzial bei Bettenausbau
BEZIRK KITZBÜHEL (red.). "Im Bezirk Kitzbühel (Oberndorf, Fieberbrunn) werden neue Hotel-Großprojekte (300 – 450 Betten) errichtet; das geschieht oft auf Nachdruck der Gemeinden, die sich mehr Betten in ihren Gemeinden wünschen", erklärt Thomas Reisenzahn, GF der Prodinger Tourismusberatungs GmbH.
Die Prodinger Gruppe hat sich daher die Auswirkungen von neuen Betten auf Auslastung und Nächtigungen angesehen. "Neue Betten bringen in den ersten fünf Jahren nicht genügend neue Gäste und ziehen den bestehenden Hotelbetrieben sogar Gäste ab. Die Auslastungen gehen zurück und die Destination verliert in der Preisdurchsetzung. Großprojekte in dieser Dimension bergen auch die Gefahr der schleichenden Entstehung von Freizeitwohnsitzen und die damit einhergehende Steigerung der Grundstückspreise, höhere Kosten für Infrastruktur, Anstieg der Zersiedelung sowie der Verlust der regionalen Authentizität", warnt Reisenzahn.
Für Fieberbrunn etwa ortet die Prodinger-Studie im Jahr 2010 ein exorbitant hohes Bettenwachseum und gleichzeitig die niedrigste Auslastung. Erst mit der Reduzierung der Bettenanzahl 2015 habe sich die Auslastung wieder erholt. Auch in Kitzbühel habe sich erst ein Bettenrückgang positiv auf die Auslastungszahl ausgewirkt.
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