Wir sind 30 Jahre bio!
- War der Konsum von Biolebensmitteln Anfang der 80er-Jahre noch Ausdruck einer bestimmten Gesinnung, wurden sie mit dem Einstieg des Lebensmittel-handels salonfähig
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Vor 30 Jahren begannen rund 20 Bauern mit dem Biolandbau in Kärnten. Heute gilt man als Vorreiter.
Biolandwirtschaft ist seit nunmehr 30 Jahren aus Kärnten nicht mehr wegzudenken – dank rund 20 visionärer Biobauern, die im März 1980 den Landesverband „organisch-biologisch wirtschaftender Bauern Österreichs“ gründeten. Bio Austria Kärnten-GF Christian Perkounig: „Die Akzeptanz seitens der Konsumenten war von Anfang an hoch, eine große Wende kam mit dem Einstieg von Billa in den Bio-Vertrieb in den 90ern.“ Heute ist nicht nur die Kärntner Direktvermarktung mit dem Schwerpunkt auf Fleisch, Milch, Geflügel und Eiern beliebt. Im Lebensmittelhandel kommen einige Produkte aus Kärnten. Perkounig: „Bei Billa kommt ein Gutteil des Bio-Jungrinds aus den Hohen Tauern, bei Merkur ist es das Lammfleisch und auch in der Hipp-Babynahrung steckt Kärntner ,Bio’ drinnen.“ Nicht zu vergessen sind die Betriebe Kärntnermilch, Wech Geflügel, Ilgenfritz, die Brauerei Hirt (Bio-Bier) etc.
„Müssen uns besser vernetzen“
Der Kärntner Bioverband will jedoch mehr. Obmann Johann Kreschischnig: „Ein Ziel ist, den Bio-Flächenanteil von derzeit 16 auf 20 Prozent zu erhöhen.“ Das wird schwierig, denn Neubetriebe werden durch das österreichische Umweltprogramm nicht mehr gefördert (Bioausgleichszahlung), man wartet auf das neue Programm 2013. „Wesentlich für uns ist, Allianzen zwischen Biobauern und Konsumenten zu bilden.“
Als Konsument kann man sicher sein: Wo Bio draufsteht, ist Bio drinnen. „EU-weit sind die Richtlinien ähnlich, doch 90 Prozent der Biobauern sind bei uns in einem Bioverband, der noch strengere Richtlinien vorschreibt“, so Kreschischnig, etwa die „Gesamtbetriebsumstellung“. Kontrolliert werden Biobetriebe von einer anerkannten Kontrollstelle, die mindestens ein Mal pro Jahr Prüfungen durchführt.
Den Konsumenten schmeckt das immer mehr. Die „per Gesetz definierte Produktionsweise“ der Kärntner genießt auch im Ausland einen guten Ruf. Perkounig: „Wir haben einen Know-how-Vorsprung. Nischenprodukte wie Honig, Käse oder Fisch sind sehr beliebt.“
Bio heute
Der Biobauern-Anteil liegt in Kärnten bei 12 Prozent (1.400 Biobauern, 26.500 ha), damit liegen wir im Österreich-Schnitt. Österreich ist das Land in Europa mit dem größten Anteil an Biolandwirtschaft. Auch der Biokonsum war 2009 mit 5,5 Prozent am höchsten. In Österreich sind 90 Prozent der Biobauern Mitglieder von „Bio Austria“ oder anderen Bioverbänden.
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