Buslenker im Einsatz
Corona-Helden des Alltags

Die "Helden des Alltags": Sabine Hübner und Gerhard Röver sind auch während der Corona-Zeit mit ihrem Bus für die Menschen im Einsatz.
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  • hochgeladen von Bernhard Knaus

Eine Vielzahl an Menschen setzen sich tagein, tagaus für ihre Mitmenschen ein und das nicht nur während der Corona-Krise. Während manche Organisationen und Berufsgruppen immer wieder ein mediales Dankeschön erhalten haben, gibt es auch viele Helden des Alltags, die still, bescheiden und pflichtbewusst ihren Dienst versehen. An vorderster Front zu finden sind die Buslenkerinnen und Buslenker der Kärntner Verkehrsunternehmen.

KLAGENFURT. Wenn um kurz nach fünf Uhr morgens der erste Bus bereits auf den Straßen Klagenfurts unterwegs ist, dann sind Sabine Hübler (42) und Gerhard Röver (55) bereits einige Stunden auf den Beinen. Beide sind Buslenker der Klagenfurt Mobil GmbH und das schon seit geraumer Zeit.
Seit 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Veränderungen, ist vieles anders geworden. „Gerade am Beginn der Corona-Maßnahmen im letzten Jahr“, so Sabine Hübler, „konnte man eine enorme Verunsicherung und auch Angst bei den Fahrgästen verspüren. Niemand wusste, wie man sich verhalten sollte.“ Gerhard Röver führt hier weiter aus: „Es war fast gespenstisch in den Bussen. Kaum Fahrgäste und wenn sich doch einer in einen Bus „verirrte“, dann wurde nicht gesprochen – auch nicht untereinander – jeder verbarg sich hinter dem Mund-Nasen-Schutz und war offensichtlich wieder froh, wenn man den Bus wieder verlassen konnte.“

Immer wieder Lob

Doch nicht nur die Fahrgäste waren verunsichert. Auch die Buslenkerinnen und Buslenker wussten anfangs nicht, was hier auf sie zukam. „Es war auch für uns ein mulmiges Gefühl in den Bus zu steigen“, meinte Hübler, „Was uns aber enorm unterstützt hat, war die aufmunternde, positive Reaktion vieler Fahrgäste uns gegenüber.“ „Auf jeden Fall", bestätigt Gerhard Röver, „Sehr oft wurden wir gelobt dafür, dass wir fahren und es gab immer wieder einen „Daumen-hoch“ für uns, so etwas motiviert außerordentlich und macht so richtig gute Laune.“ Die größte Herausforderung war, so berichten beide einstimmig, die Menschen auf das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes hinzuweisen.

Der Ton macht es aus

Die Reaktion der Fahrgäste war unterschiedlich, zu einer Eskalation der Situation ist es aber nie gekommen. „Jugendliche in größeren Gruppen waren eigentlich die einzigen, die sich ein wenig aufspielen wollten. Doch ein einfaches „Bitte“ brach auch hier den größten Widerstand. Der Ton macht es aus“, erzählt Gerhard Röver. Seine Kollegin ergänzt: „Im Bus gibt es laufend Lautsprecherdurchsagen, die einen an das Tragen des MN-Schutzes erinnern soll. Des Weiteren sind am und im Bus Hinweisschilder angebracht. Die wirksamste Methode, Maskenmuffel zum Tragen der Maske zu animieren, sind aber die Fahrgäste selbst. Es dauerte nicht lange und oft waren es nur sehr kurze Diskussionen unter den Fahrgästen – manchmal etwas lauter – und auch diese Passagiere trugen dann eine Maske. Wenn das alles nicht helfen sollte, müssten wir die Polizei hinzuziehen, aber das war zum Glück bei uns beiden noch nie der Fall.“

Sicherheit geht vor

Sehr rasch wurde von den Verkehrsunternehmen auf die Pandemie reagiert und das trotz der oftmals dürftigen Informationen seitens der verantwortlichen Behörden. Die Busse wurden in kürzester Zeit mit einem Plastikschutz für die Fahrer ausgerüstet. Dieser „Spuckschutz“ soll sowohl die Fahrer als auch Fahrgäste vor virenhaltigen Aerosolen schützen. Masken müssen die Buslenkerinnen und -lenker keine tragen. Das Fahrercockpit wird von den Lenkern selbst vor Fahrantritt großzügig desinfiziert. Während der Fahrt, während der Stehzeiten und in der Endstation wird der Bus gelüftet. Nach dem Einsatz des Busses wird dieser im Betriebshof komplett gereinigt und penibel genau desinfiziert. Während des ersten Lockdowns war die Bezahlung mit Bargeld im Bus nicht möglich und Tickets konnten nur über die Kundenkarte erworben werden. „Gerade die Kundenkarte ist“, weiß Gerhard Röver zu berichten, „der absolute Renner. Der Fahrgast kann die Karte aufladen und dann – natürlich vergünstigt –  mit dieser die Fahrkarte kaufen. Unsere neue App ist als Informationsquelle sehr gefragt, dass man damit auch die Fahrkarte erwerben kann, ist noch nicht überall bekannt, aber deutlich im Kommen."

Betrieb schaut auf die Gesundheit

Die Lenker der Klagenfurt Mobil GmbH werden natürlich auch laufend auf eine mögliche Vireninfektion hin getestet. Die Anfrage des Lenkers geht an den direkten Vorgesetzten und der taktet den Termin beim Betriebsarzt ein. Einmal die Woche sind die Corona-Tests beim Fahrpersonal vorgesehen. Im Verdachtsfall bleibt der Mitarbeiter zu Hause und wird umgehend getestet. „Zum Glück“, so beide Kollegen einstimmig, „sind wir von Corona direkt verschont geblieben. Die wenigen Verdachtsfälle haben sich nicht bestätigt.“ Natürlich hat sich der Tagesablauf der Lenker verändert. Gab es vor der Pandemie einen großen Aufenthaltsraum für die rund 130 Fahrer, so gibt es nun zwei davon. So ist gewährleistet, dass im Ansteckungsfall nur ein Teil der Buslenker direkt gefährdet wäre und der Fahrbetrieb zumindest größtenteils aufrecht erhalten bliebe. Der direkte Kontakt unter den Kollegen ist sehr wichtig, wie Hübler und Röver einstimmig bestätigen. In den Pausen wird dann über das Erlebte gesprochen und es erfolgt auch ein reger Austausch über die Vorkommnisse im Verkehrsnetz. Außerdem hat jeder Mitarbeiter der Klagenfurt Mobil GmbH einen definierten Ansprechpartner, der – wenn nötig – psychologische Hilfe leisten kann.

Beste Berufswahl

Für beide Buslenker war ihre Berufswahl und ist es auch heute noch, die beste. Die Klagenfurterin Sabine Hübler sitzt seit 2009 im Buscockpit. Für die zweifache Mutter ist der Wechseldienst kein Problem. „Wir können unsere Dienstzeitenwünsche unserem Verkehrsmeister mitteilen und größtenteils werden diese Wünsche auch berücksichtig.“ Dass Sabine Hübler über kurz oder lang auch hinter dem Buslenkrad sitzen wird, war fast absehbar. Ihr Vater, selbst ehemals Buslenker, motivierte sie, den Beruf zu ergreifen. Ganz anders sieht es bei Gerhard Röver aus. Der gelernte Bankangestellte stammt ursprünglich aus Wien: „Der Liebe wegen entschloss ich mich, nach Kärnten zu ziehen. Damals war ich aber schon Mitte 40 und die Jobaussichten in meinem Beruf waren mehr als schlecht. So habe ich mich einfach neu erfunden und bin seit 2014 Buslenker.“ Gerhard Röver ist stolzer Vater einer Tochter, seinen privaten Ausgleich findet er auf dem Sattel seiner Harley oder am Flugsimulator. Sabine Hübler ist begeisterte Nordic Walkerin, geht gerne zum Schwimmen und Radfahren.

„Busfahrer, du bist cool“

Besonders erfreut sind die beiden über den Beginn der Schule. „Es gibt nichts Schöneres, als Kinderlachen im Bus. Diese Hintergrundgeräusche“, so Gerhard Röver, „sind uns abgegangen. Die Fahrten, wo es im Bus absolut geräuschlos war, als ob man allein fährt, sind jetzt zum Glück wieder vorbei. Ganz arg war es während des 1. Lockdowns.“ Den Vorwurf, dass die Busse während der Schulzeit heillos überfüllt seien, kann Röver nicht bestätigen. „Dadurch, dass es den gestaffelten Unterricht gibt, sind die Fahrgastzahlen schon halbiert, da kommt es zu keinen vollen Bussen. Und wenn es doch zu einer Fahrgastfrequenzsteigerung kommt, dann werden umgehend und rasch zusätzliche Busse, die jederzeit einsatzbereit sind, zur Verfügung gestellt.“
Jetzt kommen auch wieder die „Stammgäste“. Das sind meistens ältere Menschen, die zwei oder drei Streckenrunden nur zum Zeitvertreib mitfahren. Dazu meint Sabine Hübler lächelnd: „Man hat schon seinen eigenen kleinen „Fanclub“. Diese Fahrgäste suchen sich diese Strecken aus, auf denen ein bestimmter Fahrer oder Fahrerin unterwegs ist. Das freut einen, auch wenn es während der Fahrt mit diesen Menschen keine Gespräche gibt, aber in der Endstation hat man immer die Möglichkeit, ein paar Worte zu wechseln.“ „Gerade unlängst hat ein kleiner Junge“, so Gerhard Röver, „zu mir gemeint: Busfahrer, du bist cool. Das sind die Momente, die einem immer wieder bestätigen, den richtigen Job zu machen.“

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