Klimaticket
Kärnten-Ticket entwickelt sich gut
KLAGENFURT. Eineinhalb Jahrzehnte tüftelte man an einer österreichweiten Lösung eines Tickets für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Im Oktober 2021 war es dann so weit: In – fast – ganz Österreich war es von da an möglich, mit einem einzigen Ticket sämtliche öffentliche Verkehrsmittel zwischen Eisenstadt und Bregenz zu benutzen. Einzig Kärnten war hier noch in Verzug und so startete man hier erst mit Jänner 2022 mit dem regionalen „Klima-Ticket-Ableger“, dem „Kärnten Ticket“.
Sehr gute Entwicklung
Auch hier war es das erklärte Ziel, alle Öffis mit nur einem Ticket nutzen zu können. Während man sich österreichweit mit dem Vorverkauf zufrieden zeigte, wurde das Angebot von der Kärntner Bevölkerung eher verhalten angenommen. Nach einem Monat, in dem sich das Ticket in der Praxis „beweisen“ musste, hat sich das aber geändert. Dazu meint Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig: „Mit dem Kärnten Ticket haben wir die größte Tarifreform im Land und erstmals eine moderne Netzkarte eingeführt, um die Pendler zu entlasten und das Umsteigen einfacher zu machen.“ Auch hinsichtlich der unübersichtlichen Preisgestaltung und des Ticket-Wirrwarrs hat sich vieles zum Besseren verändert. „Der bisherige Tarif-Dschungel wurde deutlich schlanker“, meint Landesrat Schuschnig. „Die Nachfrage übertrifft bereits jetzt die Erwartungen, was sehr erfreulich ist. Die Fahrgäste profitieren von der Vielseitigkeit, die dieses neue Mobilitätsabo bietet. Umsteigen ist jetzt deutlich attraktiver und einfacher.“
1600 Kärnten Tickets
Österreichweit verkaufte sich das Klimaticket – selbst für Klimaschutzministerin Leonore Gewessler – besser als gedacht. Zweieinhalb Monate nach dem Start wurden über 130.000 Tickets verkauft. Auch in Kärnten zeigt man sich mit den Verkaufszahlen zufrieden. „Mit dem Netzticket wurde die Anzahl der Jahreskartennutzer in Kärnten fast vervierfacht! Schon 1.600 Kärntnerinnen und Kärntner nutzen das landesweite Kärnten Ticket, zusätzlich wurden fast 3.800 österreichweite Klimatickets verkauft“, so Landesrat Schuschnig. „Die Nachfrage ist weiterhin hoch. Besonders bei Jungen und Senioren merken wir, dass das Ticket zunehmend ein Anreiz ist, um umzusteigen. Der überwiegende Teil sind jedoch Pendlerinnen und Pendler.“
Digital und App-Lösung
Auch auf verschiedene Kritikpunkte hat man bereits nach einem Monat im „Echtbetrieb“ reagiert. Das umständliche Herunterladen eines PDF-Formulars zwecks Kaufes des Tickets ist mit Sommer 2022 Geschichte, ab dann kann man das Ticket voll digital erwerben. Des Weiteren wird Seitens des Verkehrsverbundes an einer digitalen App-Lösung gearbeitet. Die soll dann auch eine Bestpreisgarantie für „Wenignutzer“ anbieten. „Im Herbst wird es auch wieder eine Umsteigerwoche geben, in der jeder das Öffi-Angebot kostenfrei im eigenen Alltag ausprobieren kann. Damit wollen wir mehr Menschen die Vorteile eines Umstieges aufzeigen. Zusätzlich wird weiter in den Angebotsausbau investiert“, meint Sebastian Schuschnig.
Mehr Investitionen
Dass das Kärnten-Ticket aber in Zukunft noch stärker angenommen werden wird, dafür müssen infrastrukturelle Verbesserungen speziell im ländlichen Bereich massiv vorangetrieben werden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung setzte Verkehrslandesrat Schuschnig mit starken Investitionen in die Infrastrukturverbesserung. „Ich habe dafür gekämpft, damit mehr Budget in die Öffis fließt. Das ist gelungen, wir holen Kärnten damit schrittweise aus dem Öffi-Niemandsland“, meint der Landesrat.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.