Schulbeginn: Verkehrsrisiko für Kinder steigt
Um Unfälle zu vermeiden sollte das Handy in der Schultasche bleiben und der Schulweg vorab geübt werden.
KÄRNTEN. In einer Woche ist es soweit und das neue Schuljahr beginnt. Für Autofahrer gilt ab dann wieder erhöhte Achtsamkeit in der Nähe von Schulen.
Laut VCÖ gab es letztes Jahr in Kärnten insgesamt 48 Schulwegunfälle, dabei wurden 52 Kinder verletzt, im Jahr davor waren es 52 Unfälle. Erfreulich ist nur, dass man zum dritten Mal in Folge das Ziel "kein tödlicher Schulwegunfall" erreichte.
Richtig verhalten im Straßenverkehr
Vor allem mit Kindern unter 12 Jahren, sollte man den Schulweg vor Schulstart noch einmal üben. Dabei kann man sie auf besondere Gefahren hinweisen und ihnen das richte Verhalten im Straßenverkehr vorleben, so der VCÖ.
Außerdem sollten Kinder ihren Schulweg am Besten, wenigistens teilweise, zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Denn der Schulweg ist ihre Chance auf tägliche gesunde Bewegung und gleichzeitig lernen sie, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält.
Weiteres rät der VCÖ Eltern davon ab, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren. Der Weg in die Schule ist meist sicherer als die Strecken die Kinder in ihrer Freizeit zurücklegen, denn die meisten Verkehrsteilnehmer sind in der Nähe von Schulen besonders achtsam, allein dadurch, dass mehr Kinder gleichzeitig unterwegs sind. Durch Eltern-Taxis erhöht sich außerdem das Verkehrsaufkommen vor Schulen sehr stark, was zu gefährlichen Situationen für die Kinder führen kann. Im Vorjahr verünglückten in Kärnten 195 bei Verkehrsunfällen, über 73 Prozent davon passierten allerdings in der Freizeit und nicht am Schulweg.
Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem
Um vor allem den Schulweg für Kinder noch sicherer zu machen, setzt sich der VCÖ für kindgerechte Maßnahmen ein. In Südtirol und seit 2017 auch in Salzburg gibt es sogenannte Schulstraßen. Dabei wird eine halbe Stunde vor Unterreichtsbeginn die Straße für den Verkehr gesperrt und die Situation hat sich für die Kinder maßgeblich verbessert.
Ab dem zehnten Lebensjahr können Kinder in Österreich die Radfahrprüfung machen. Mit dieser dürfen sie im Straßenverkehr mit dem Rad fahren und können natürlich auch in die Schule fahren. Daher setzt sich der VCÖ für sicher Radverbindungen zu Schulen ein.
Eltern die mit ihren Kindern den Schulweg noch einmal üben, sollten darauf achten, dass das Verkehrsaufkommen nicht zu hoch ist und die Kinder nicht allzuviele Straßen überqueren müssen. Besonders wichtig ist außerdem, dass das Handy am Schulweg in der SChul- oder Hosentasche bleiben sollte, um die Kinder nicht abzulenken. Sollte man beim Üben auf besondere Gefahrenstellen am Schulweg stoßen, sollte man diese der Gemeinde melden, damit die Situation verbessert werden kann.
Vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen
Auch die Allgemeine Unfallversicherunsanstalt (AUVA) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) möchten auf Schulkinder im Straßenverkehr aufmerksam machen. Viele Kinder sind heuer das erste Mal alleine im Straßeverkehr unterwegs und kennen noch nicht alle Verhaltensregeln.
Außerdem können Kinder Geschwindigkeiten und Entfernungen noch nicht richtig einschätzen. Daher erinnern die AUVA und das KFV daran, dass Kinder vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind. Also, das Autofahrer nicht auf das richtige Verhalten vertrauen dürfen, sondern besonders aufmerksam sein sollten, wenn sie Kinder im Straßenverkehr beobachten.
Um auf den Schulbeginn aufmerksam zu machen und die Unfallgefahr für Kinder zu senken, starteten die AUVA und das KFV auch heuer wieder die Plakataktion "Achtung Kinder!". Die Plakate wurden in allen Kärntner Gemeinden verteilt und sollen an ein rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr erinnern.
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