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Spannender Speedtalk im kärnten.museum
Zwölf Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Forschung, Medien und Kultur stellten bei einem Speedtalk gestern ihre Thesen zur Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft vor.
KLAGENFURT. Die Tatsachen: Immer noch sind Führungspositionen großteils mit Männern besetzt, die Chefredaktionen der Kärntner Medien großteils in der Hand von Männern und auch in der Kultur müssen Künstlerinnen viel mehr leisten, um wahrgenommen zu werden und viel zu oft beherrschen Femizide die Schlagzeilen.
Wo stehen Kärntens Töchter?
Unter dem Motto "Kärnten, Heimat großer Töchter? Wo stehen wir? Was ist zu tun?" luden gestern daher Theater Wolkenflug und der Verein Visible unter der Leitung von Ute Liepold ins kärnten.museum. Dabei hatten die zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer wenige Minuten Zeit, um ihre Thesen zu diesem Thema zu formulieren.
"Sogar in der Volkskultur ist Gendern kein Aufreger"
Bei der Begrüßung zeigte Liepold anhand eines Beispiels aus der Modewelt, dass Frauen immer noch belächelt werden. Für Staunen sorgte Estha Hackl mit ihrer Performance, die u. a. darauf abzielte, dass männliches Begehren oftmals ein ungutes Gefühl auslösen kann. Spätestens als der ganz Saal mit der Künstlerin die Bundeshymne anstimmte, – natürlich mit der Strophe "Heimat, bist du großer Töchter" – kam es zu einer Versöhnung, oder sagen wir besser harmonischen Ausklang des Poetry Slams. Stephan Fugger von den RegionalMedien Kärnten stellte die Frage: "Schafft Sprache Realität?" und brachte ein banales, aber anschauliches Beispiel, dass selbst ein älterer Volkskulturexperte kein Problem mit dem Gendern hat.
Mehr Solidarität, mehr Mut
Die ehemalige Chefredakteurin Antonia Gössinger plädierte u. a für mehr Solidarität unter Frauen. "Wenn es Missstände gibt, wenn Sie sich missverstanden fühlen, informieren Sie die Redaktionen darüber", sagte Gössinger.
Zwölf hochkarätige Teilnehmer:innen
Dass Feminismus keinesfalls ein Randphänomen ist, zeigte sich an auch der Besucherzahl: Bis auf den letzten Platz war das Foyer des kärnten.museums gefüllt. Der Speedtalk soll ein nachhaltiges Zeichen setzen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden ihre Thesen an Landeshauptmann Peter Kaiser überreichen. Auf der Bühne standen neben Antonia Gössinger und Kathrin Stainer-Hämmerle noch Sigrun Alten (Diversity Managerin Infenion), Martina Gabriel (Frauenbeauftrage Land Kärnten), Brigitte Winkler-Komar (Leiterin Kulturabteilung), Christina Kraker-Kölbl (Leiterin Frauenhaus Villach), Raffaela Lackner (Leiterin Architekturhaus Kärnten), Judith Lava (Künstlerin), Klaus Schönberger (AAU Klagenfurt), Martin Stermitz (kärnten.museum) und in Vertretung für den erkrankten Michael Weger kam Martin Dueller.
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