Kommentar
Die Kirche ist nicht in der Corona-Krise angekommen
Am Karsamstag entfällt die traditionelle Speisensegnung. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Mit denen jedoch nicht alle kirchlichen Würdenträger eine Freude haben.
Das Corona-Virus "beschert" uns ein Osterfest, wie wir es bisher nicht kannten – isoliert und eingeschränkt in unseren sozialen Kontakten. Das Fest der Auferstehung Jesu Christi offenbart, wie sehr Menschen Halt im Glauben suchen. Dafür steht auch der Brauch der österlichen Speisensegnung, die heuer entfällt. Dennoch legen Christen großen Wert darauf, am Karsamstag gesegnete Speisen zu verzehren. Einfallsreichtum ermöglicht das: Durch den Segen zu Hause (nach kirchlicher Einleitung) oder durch Direktvermarkter und Fleischer, die ihre Waren vor dem Kauf segnen lassen. Außergewöhnliche Zeiten erfordern eben außergewöhnliche Maßnahmen.
Fehlende Flexibilität
Im Gailtal beispielsweise wird jedoch kolportiert, dass kirchliche Würdenträger die Segnung von Osterschinken & Co. vor dem Verkauf ablehnen. Fehlende Flexibilität scheint zu demonstrieren, dass die Kirche (natürlich nicht überall) noch immer nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist – und schon gar nicht in der Corona-Krise.
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