LH Peter Kaiser
„Wir tun alles, um die Kärntner vor dieser Seuche zu schützen“

LH Peter Kaiser: "Klar ist: Alle Entscheidungen, die wir als Landesregierung zu treffen haben, sind dem gemeinsamen Ziel der Bewältigung der Krise und dem Schutz der Kärntner Bevölkerung unterzuordnen." | Foto: Wajand
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  • LH Peter Kaiser: "Klar ist: Alle Entscheidungen, die wir als Landesregierung zu treffen haben, sind dem gemeinsamen Ziel der Bewältigung der Krise und dem Schutz der Kärntner Bevölkerung unterzuordnen."
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Wir wirkt sich das Corona-Virus nun konkret auf Kärnten aus? Welche Maßnahmen ergreift das Land? Und was bedeutet diese Zeit für ihn persönlich? Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) im großen Interview mit der WOCHE Kärnten.

WOCHE: Wie bewerten Sie die Corona-Krisenarbeit der Bundesregierung?
PETER KAISER:
Die eingeleiteten Maßnahmen sind richtig und wichtig – auch in ihrer Rigidität. Zu begrüßen sind die engen Abstimmungen zwischen Landeshauptleuten und der Spitze der Bundesregierung. Nur gemeinsam können und werden wir diese bis dato unbekannte Gefahr bannen und eine raschere Ausbreitung verhindern. Wichtig ist, dass wir alle unseren Beitrag dazu leisten. Auch wenn es persönliche Einschränkungen gibt: Letztlich entscheidet das Befolgen der Maßnahmen über Leben und Tod. Das muss allen in der Bevölkerung klar sein.

Die Bundesregierung schnürt ein Hilfspaket im Ausmaß von 38 Milliarden Euro. Welche finanziellen Maßnahmen ergreift die Landesregierung?
Wir werden alle Maßnahmen setzen, die nötig sind. Es wäre unseriös, jetzt irgendwelche Summen schlagzeilenträchtig zu nennen. Wichtig ist nur, dass die Bevölkerung sich darauf verlassen kann: Wir werden als Land alles in unserer Macht Stehende tun, um die Menschen in unserem Bundesland vor den negativen Folgen dieser Seuche zu beschützen. In allen Bereichen, ob das die Gesundheitsversorgung betrifft, die Arbeitnehmer oder den Bereich der Wirtschaft. Dabei kommt es darauf an, alle Maßnahmen und Initiativen abgestimmt mit jenen der Bundesregierung zu treffen, um wirklich allen, die Unterstützung brauchen, diese auch optimal zukommen zu lassen. Wir werden auch genau darauf achten, dass nicht nur große Unternehmen, sondern vor allem auch Selbstständige, Ein-Personen-Unternehmen wie die mobile Friseurin sowie kleine und mittlere Unternehmen von der Bundesregierung nicht zurückgelassen werden.

Welche Maßnahmen des Landes haben nun Priorität?
Erstens: Im Schulterschluss mit der Bevölkerung die Ausbreitung des tödlichen Corona-Virus so zu verlangsamen, dass die Behandlungskapazitäten in unseren Spitälern nicht überfordert und damit Leben gerettet werden. Zweitens: Die Versorgung der Bevölkerung mit den Gütern des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Drittens: Alles tun, damit die Kärntner ihre Jobs behalten und nach Überstehen der Krise in ihre Jobs zurückkehren können. Viertens: Wirtschaft und Industrie vor langfristigen negativen Folgen zu schützen.

„Alle Entscheidungen, die wir treffen, ist dem gemeinsamen Ziel der Bewältigung der Krise und dem Schutz der Kärntner Bevölkerung unterzuordnen.“

Um Spielraum im Budget zu schaffen: In welchen Bereichen sind Einschnitte vorgesehen?
Klar ist: Alle Entscheidungen, die wir als Landesregierung zu treffen haben, sind dem gemeinsamen Ziel der Bewältigung der Krise und dem Schutz der Kärntner Bevölkerung unterzuordnen. Das wird auch bedeuten, dass in manchen Referats- und Budgetbereichen nicht lebensnotwendige Ausgaben jetzt nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt getätigt werden können.

Wo und wie arbeiten die sieben Mitglieder der Landesregierung aktuell? Gibt es – auch räumlich – eine Aufteilung, um im Fall einer Corona-Infektion handlungsfähig zu bleiben?
Als Landeshauptmann ist es mir wichtig, die Koordination aller Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung persönlich mit unserem Krisenteam, dazu gehört an vorderster Front selbstverständlich auch Gesundheitsreferentin Beate Prettner, zu steuern. Das bedingt auch eine physische Präsenz in der Landesregierung. Dabei achten wir natürlich auf die entsprechenden Hygiene-Maßnahmen und den Abstand zu anderen Personen. Ansonsten haben Regierungsmitglieder wie auch viele andere Kärntner die Möglichkeit zum Home-Office. Und telefonisch sind wir ohnehin immer in Kontakt. Bei Regierungssitzungen ist die physische Anwesenheit aller Regierungsmitglieder oder ihrer Vertreter unerlässlich.

Sie selbst gehören altersbedingt der Risikogruppe an. Gibt Ihnen das zu bedenken?
Ich bin fit und kerngesund. Das Virus wird mich nicht davon abhalten, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um die Kärntner so gut es nur irgend geht vor ihm zu schützen. Dazu gehört auch, dass ich selbst alle Hygiene-Maßnahmen einhalte. Mittlerweile ist das täglich unzählige Male Waschen der Hände mit Seife schon beinahe ein Ritual.

„Testungen gehören strategisch und von Experten genau abgewogen so eingesetzt, dass sie den maximalen Nutzen für die gesamte Bevölkerung bringen.“

Das Land hat telefonische Corona-Hotlines eingerichtet. Welche sind die häufigsten Fragen der Bevölkerung?
Das reicht von Fragen wie es mit dem Schulbesuch und weiteren Unterricht der Kinder aussieht, Fragen zu Kurzarbeit, den jetzt ausgegebenen Maßnahmen – sprich, was darf ich, was nicht –, bis zu Fragen, was bei Krankheitssymptomen zu tun ist.

Aus der Bevölkerung ist zu hören, es würden zu wenig Corona-Testungen vorgenommen. Stimmt dieser Vorwurf?
Ich nehme die Sorgen und Anliegen der Bevölkerung sehr ernst, und verstehe, dass es da und dort Verunsicherung gibt. Niemand von uns war schon mal in einer vergleichbaren Situation. Umso wichtiger ist es, dass alle Maßnahmen, dazu gehören auch die Testungen, strategisch und von Experten genau abgewogen so eingesetzt werden, dass sie den maximalen Nutzen für die gesamte Bevölkerung bringen. Dazu kommt, dass nicht unendlich viele Tests zur Verfügung stehen und aufgrund der Inkubationszeit von zwei bis zu vierzehn Tagen es auch keinen Sinn macht, blind drauf los zu testen.

Ab welchem Zeitpunkt ist von einer Lockerung der Maßnahmen auszugehen?
Wenn die Zahl der Erkrankungen an Corona nachhaltig zurückgeht und damit die Gefahr, insbesondere für ältere und durch andere Erkrankungen geschwächte Mitmenschen, weitgehend eingeschränkt werden kann. Wann das sein wird, lässt sich heute nicht sagen, nur so viel: Je mehr Menschen sich an die Vorgaben und Anordnungen halten, desto größer ist die Chance für uns alle.

„Wenn es etwas Gutes an dieser Epidemie gibt, dann, dass sie bei vielen das Beste zum Vorschein bringt: füreinander da zu sein, zu helfen, Herzen zu öffnen, Solidarität zu leben.“

Sie stehen in Zeiten wie diesen unter einer Dauerbelastung. Wie geht es Ihnen selbst?
Natürlich ist der Druck enorm, das gilt aber nicht nur für mich. Das gilt für viele, viele andere Kärntner auch, die täglich Enormes vollbringen. Von den Ärzten und Pflegerinnen, den Polizisten, Sanitätern, Reinigungskräften, der Lebensmittelverkäuferin, über die Mitarbeiter in den Behörden bis hin zu den vielen Kärntnern, die in dieser schwierigen Situation Nachbarn helfen, für ältere Mitmenschen einkaufen gehen. Sie sind die wahren Helden. Ihnen sage ich im Namen der gesamten Bevölkerung von Herzen Danke. Wenn es etwas Gutes an dieser Epidemie gibt, dann, dass sie bei vielen das Beste zum Vorschein bringt: füreinander da zu sein, zu helfen, Herzen zu öffnen, Solidarität zu leben.

Verzichten Sie auf Ihre täglichen Laufeinheiten?
Ich mache weiter täglich Sport – entweder früh morgens beim Laufen allein an der frischen Luft oder am Radergometer daheim.

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