MÜHELOS ABNEHMEN - Teil I "DIE KALORIENLÜGE"

Foto: Andrii Salivon - Fotolia

Manch einer mag denken, bedarf es wirklich eines weiteren Artikels zum Thema Gewichtsverlust? Und dann noch Teil 1 von……..wie vielen ? Letztere Frage vermag ich selbst noch nicht zu beantworten, die Mühelos Serie wird sich wöchentlich über Monate hinweg erstrecken. Die erste Frage hingegen kann ich mit einem emphatischen „Ja, unbedingt“ beantworten.
Wie man abnimmt weiß jedes Kind: Mensch hat einen kalorischen Grundumsatz, nehmen wir an 2.ooo kcal pro Tag. (kcal = Kilokalorie. Fälschlicherweise spricht man immer von Kalorien, gemeint ist aber immer kcal. 1 Kilokalorie entspricht 1.000 Kalorien) Er unterschreitet diesen bei der täglichen Nahrungsaufnahme, isst nur 1.500 kcal. Gleichzeitig quält er sich im Fitnesscenter, dreht freudlos in Laufschuhen seine Runden, erhöht so den Grundumsatz um weitere 500 kcal. Ergibt ein Minus von 1.000 kcal pro Tag, folglich nehmen wir ab. Einen Kilo pro Woche wie „Experten“ ohne mit der Wimper zu zucken versichern. Das klassische „Iss weniger, beweg Dich mehr“ Konzept. Kennt – wie erwähnt – jedes Kind. Zudem sagen es die (meisten) Ärzte sowie alle Diätologen. Sport- und Frauenmagazine, der Trainer im Fitnesscenter, basieren die Programme von Weight Watchers & Co darauf. Und trotzdem ist es FALSCH.

Sie haben richtig gelesen. Hört man eine Sache nur oft genug, so hält man sie irgendwann für richtig und verschwendet keine weiteren Gedanken daran sie zu hinterfragen. Sei sie noch so widersinnig. So wie die Kalorientheorie. Das Offensichtliche zuerst: Kalorienzählen funktioniert nicht. Bei niemanden. Wir alle haben es versucht. Mit dem gleichen Resultat: Zuerst nimmt man rasch ab um nach einigen Wochen ein Gewichtsplateau zu erreichen. Was man auch versucht, der Zeiger der Waage bewegt sich nicht – bis er plötzlich in die falsche Richtung ausschlägt. Nach 6 – 12 Monaten ist man verlässlich zurück auf seinem Ausgangsgewicht, zumeist sogar ein wenig darüber. Nicht nur dem eigenen Scham sondern auch schmerzhaften Spott des Umfeldes – teils hinter vorgehaltener Hand, teils offen und direkt – ausgesetzt. Ist plötzlich die halbe Menschheit faul, schwach und willenlos geworden? Oder aber sind wir Oper. Oper einer riesengroßen Diätlüge, der Kalorienlüge ?

Außerordentliche Anschuldigungen bedürfen außerordentliche Beweise! Könnte man vielleicht eine Studie durchführen mag manch einer fragen. Praktischerweise wurden solche bereits gemacht. Mit dem überraschenden Ergebnis, es gibt KEINE EINZIGE Studie, welche die Richtigkeit der Kalorientheorie bezüglich einer langfristigen, dauerhaften Gewichtsabnahme belegen könnte. Denn darum geht es ja! Schön, wenn Institut X oder Produkt Y verspricht, dass Sie dank deren neuen Superdiät 15 Kilo in 14 Tagen abnehmen. Wem nutzt es außer deren Bankkonto, wenn Sie die 15 Kilo ein paar Monate später wieder auf den Rippen haben?

Zurück zu den Studien: Kurioser Weise wurden sie alle durchgeführt um die Kalorientheorie beweisen zu können – keiner ist es gelungen. Bereits im Jahr 1917 (!!!) ist Francis Benedict zum Ergebnis gekommen, Kalorienreduktion führt zu keiner dauerhaften Gewichtsabnahme. Dr. Ancel Keys kam 1945 in seinem berühmt-berüchtigten „Minnesota Starvation Experiment“ zum gleichen Ergebnis. Dr. Marion J. Franz hat 2007 in einer großangelegten Metanalyse 80 Studien mit gesamt 26.000 Teilnehmern durchforstet, keine einzige davon konnte die Kalorientheorie beweisen. Das erschütternden Ergebnis neuerlich: Verlieren Leute mittels Kalorienreduktion Gewicht, so nehmen sie alles und ein wenig mehr innerhalb von 6 – 12 Monate wieder zu. Gleiches ergab eine Studie, die 2015 im renommierten „American Journal of Public Health“ publiziert wurde, die nicht weniger als 280.000 (!!!) Leute einbezogen hat. Warum das so ist erkläre ich nächste Woche in Teil II von „Mühelos abnehmen“.

Erlauben Sie mir zum Abschluss noch eine ganz wichtige Anmerkung: Als Gesundheitstrainer sehe ich Übergewicht IMMER als Symptom tieferliegender, weitaus schwerwiegenderer gesundheitlicher Probleme. Zu 99,9 Prozent liegt Leptinresistenz vor, nahezu immer Insulinresistenz. Die dadurch potenzierte Gefahr einer Herz-Kreislauf Erkrankung, Diabetes 2, Krebs, Alzheimer, Gicht, praktisch eine jede der so genannten (völlig überflüssigen) Zivilisationskrankheiten. Ganz zu schweigen von den für normal angesehenen „Unpässlichkeiten“ wie Stimmungs- und Energieschwankungen, Schlafproblemen, Migräne und ähnlichem. Übergewicht ist nie Ursache sondern immer nur Symptom.

Eliminiert man hingegen diese ursächlichen Probleme, so folgt das Körpergewicht ganz automatisch, erreicht man sein Idealgewicht ohne je gehungert oder auch nur eine Kalorie gezählt zu haben. Egal ob Sie 18 oder 81 sind, ich möchte, dass Sie in der Früh – jeden Morgen – ausgeschlafen, erholt und energiegeladen, vor dem Weckerläuten und frei von Schmerzen aus dem Bett springen. Gleich einem kleinen Kind voller Neugier kaum erwarten können was an schönen Dingen der neue Tag bringen wird.

Müsste ich Gesundheit in einem Satz zusammenfassen, „Ausschlaggebend für Ihre Lebensdauer und -qualität ist das Verhältnis von Fett zu Zucker, das Sie im Verlauf IhresLebens verbrennen.“ Dieses Verhältnis wird von Hormonen bestimmt. Diese Hormone wiederum produziert unser Körper abhängig von dem, was wir essen. Hilft Ihnen ein Lebensmittel Fett zu verbrennen, so ist es gut für Sie. Führt hingegen ein Nahrungsmittel dazu Zucker zu verbrennen und Fett zu speichern, so ist es schlecht. (Man beachte bitte meine Wortwahl Lebensmittel vs. Nahrungsmittel). Von den guten essen wir reichlich und voller Genuss, verlieren dabei Gewicht und gewinnen Gesundheit (zurück) ohne je hungrig zu sein.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, bis nächste Woche.

Herzlichst
Wolfgang Zingl, Primal Health Austria

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