Klosterneuburg: Vorläufiges Endergebnis: ÖVP-Absolute gefallen, Grüne vor SPÖ, FPÖ verdoppelt Mandate, NEOS erhalten zwei Sitze
Die Stimmung im Klosterneuburger Rathaus, wo sich die Gemeindewahlbehörde befindet, war bis zuletzt angespannt. Verantwortlich dafür: die miserable Wahlbeteiligung von nur 50,94 %.
KLOSTERNEUBURG (cog). Das vorläufige Wahlergebnis für Klosterneuburg lautet:
ÖVP: 47,50 % (20 Mandate; 2010: 24 Mandate)
Grüne: 13,78 % (6 Mandate; 2010: 5 Mandate)
SPÖ: 12,98 % (5 Mandate; 2010: 6 Mandate)
FPÖ: 9,21 % (4 Mandate; 2010: 2 Mandate)
PUK: 7,86 % (3 Mandate; 2010: 2 Mandate)
Liste Hofbauer: 3,14 % (1 Mandate; 2010: 1 Mandat)
FWK: 0,32 % (0 Mandate; 2010: -)
NEOS: 5,21 % (2 Mandate; 2010: -)
Liste SAU: - (2010: 1 Mandat)
Bürgermeister, Stefan Schmuckenschlager kommentiert das Ergebnis in einer ersten Reaktion: "Der nächste Gemeinderat wird sehr bunt. Es wird sehr wichtig, gut miteinander zu arbeiten." Mit wem die Koalitionsgespräche zuerst aufgenommen werden, wird Dienstag im Parteivorstand beschlossen. Grüne-Stadtrat Sepp Wimmer gibt sich jedenfalls offen dafür.
Momentaufnahme vom Wahlabend aus dem Rathaus
Kurz vor der ersten Ergebnisverkündigung: Wie die Stimmung sei? "Bei uns ist die Stimmung immer gut", lacht Stadtrat Martin Czerny (ÖVP) beim Kaffeeholen beim Automaten am Gang vor der Wahlbehörde. Die Anspannung kurz vor der Ergebnisverkündung ist trotzdem auch in den Reihen der ÖVP sichtlich groß. Denn, was sich schon bei den Wahlkarten abzeichnete: Die Wahlbeteiligung ist "im Keller", wie es Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) bezeichnet. Um zehn Prozent weniger Wahlkarten als vor fünf Jahren und eine entsprechend negative Resonanz aus den einzelnen Wahlsprengel weisen früh darauf hin. "Das macht alle nervös", so der Stadtchef. Zudem sei er bei dieser – seiner zweiter als Listenerster – generell angespannter: "Damals war's irgendwie: 'Mal schauen', aber dieses Mal … Ich rechne mit einer sehr knappen Kiste, ob die Absolute hält oder nicht."
Die letzte ÖVP-Absolute wurde zuletzt 1985 gehalten (Karl Resperger "übergab" an Gottfried Schuh).
Wahlbeteiligung "im Keller"
Über Gründe für die schlechte Wahlbeteiligung darf munter spekuliert werden. Vor Ort im Rathaus Klosterneuburg gab es zwei Erklärungsfavoriten: die Grippewelle und das Schneewetter. Schmuckenschlager meinte dazu: "Wenn die Zweitwähler jemals gedacht haben, sich auf den Weg zu machen, haben sie das wohl heute Vormittag verworfen."
Das waren die Wahlen 2010
Ein kleiner Rückblick: Es war ein überwältigendes Ergebnis für die Schwarzen, die vor fünf Jahren erstmals mit Stefan Schmuckenschlager als Spitzenkandidat in die Wahl zogen: Mit 55,49 Prozent (7945 Stimmen) erhielt die ÖVP 24 der insgesamt 41 Mandate im Gemeinderat. Wenig berauschend war allerdings die Wahlbeteiligung, die nur bei 56,08 Prozent gelegen hat.
Die Parteien erhielten 2010 folgenden Stimmenanteil:
ÖVP > 55,49 % (7.945 Stimmen), SPÖ > 15,09 % (2.160 Stimmen), Grüne > 11,62 % (1.663 Stimmen), FPÖ > 6,69 % (958 Stimmen), PUK > 4,81 % (689 Stimmen), Liste Hofbauer > 3,53 % (506 Stimmen), Liste SAU > 3,53 % (396 Stimmen)
Daraus ergaben sich folgende Mandate: ÖVP (24), SPÖ (6), Grüne (5), FPÖ (2), PUK (2), SAU (1), Liste Peter Hofbauer (1)
ZUM NACHLESEN
Im Parteien-Check: Klosterneuburg, quo vadis?
Diskussionsrunde mit den SpitzenkandidatInnen
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