Große Trauer um Wolfgang Denk
Der weltoffene Künstler und Ausstellungsmacher war Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems.
KREMS. Noch vor Eröffnung des heutigen Standorts der Kunsthalle Krems in der adaptierten Tabakfabrik auf dem Musemsplatz bespielte Denk die Minoritenkirche Krems mit einem breit angelegten künstlerischen Programm. Er bereitete das Publikum mit experimentellen Projekten auf die internationale zeitgenössische Kunst vor. Mit seinen aufsehenerregenden Ausstellungen setzte er völlig neue Impulse, die die heimische Kulturlandschaft belebten und über die Grenzen hinaus strahlen ließen. Denk scheute vor schwierigen Themen nicht zurück. Im Verein der Freunde der Kunstmeile Krems nahm er eine zentrale Rolle ein.
Querdenker und Aufbereiter
„Wolfgang Denk war ein Querdenker und Aufbereiter. Er spielte eine identitätsstiftende Rolle in der niederösterreichischen Kunst- und Kulturszene. Als Initiator zweier wesentlicher Institutionen für bildende Kunst in Niederösterreich trug er wesentlich zur dynamischen Entwicklung der heimischen Kulturlandschaft bei. Dafür gebührt ihm unser Respekt und höchste Wertschätzung“, betont Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH.
Freund von Nitsch
Auch für das nitsch museum in Mistelbach war Wolfgang Denk eine zentrale Persönlichkeit. Als guter Freund von Hermann Nitsch fungierte er im Jahr 2007 als Gründungsdirektor und leistete in den Jahren zuvor bereits wichtige Vorarbeit zur Eröffnung des Museums in Mistelbach. Bis zuletzt war er gern gesehener Gast, besuchte die Eröffnungen und Veranstaltungen und war dem nitsch museum stets eng verbunden.
Wegbegleiter über Denk
„Mit Wolfgang Denk ist ein großer niederösterreichischer Künstler, bedeutender Kurator und Kulturmanager von uns gegangen. Wolfgang Denk war eine bemerkenswerte, vielseitige und tiefgründige Künstlerpersönlichkeit. Seine Offenheit und Neugier haben ihn zu Forschungs- und Studienreisen in die Welt hinausgeführt und zu unzähligen Kooperationen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern inspiriert. Mit diesen Eindrücken und Erfahrungen hat Wolfgang Denk Niederösterreich als Künstler, als Ausstellungsmacher und als Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991–1997), des Hermann Nitsch Museums (2004–2007) und der Susanne Wenger Foundation in Krems (2010) nachhaltig geprägt. Wir werden die Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Menschen stets hochhalten“, zeigt sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über das Ableben des bedeutenden Künstlers betroffen.
Michael Karrer, künstlerischer Leiter des nitsch museum: „Wolfgang Denk war einer der wichtigsten Freunde und Wegbegleiter von Hermann Nitsch. Nitsch betonte immerzu, dass es das nitsch museum ohne Wolfgang Denk nicht geben würde. Denk war Initiator, Geburtshelfer und Gründungsdirektor des Museums. In Dankbarkeit und Wertschätzung verabschieden wir uns von einer großartigen Persönlichkeit und einem wunderbaren Menschen.“
„Wolfgang Denk war nicht nur ein großartiger Künstler, sondern auch ein wichtiger Initiator und Vermittler der Kunst in Österreich. Mit Nitsch verband ihn eine lange, tiefe Freundschaft, die nicht zuletzt in die Gründung des nitsch museum mündete. Sein vielfältiges Bemühen um die Kunst in Österreich ist von unschätzbarem Wert. Trotz seiner großen Leistungen blieb er stets bescheiden. Die Kunstwelt verdankt Wolfgang Denk sehr viel. Sein Tod erschüttert uns zutiefst“, so Rita Nitsch, Witwe von Hermann Nitsch.
Reisen brachten Inspiration
Seine vielen Reisen gemeinsam mit seiner Frau Martha seit den 1970er-Jahren bereicherten Denks Schaffen mit wertvollen Erfahrungen. Besonders seine Westafrikareisen zur Künstlerin Susanne Wenger, deren skulpturales Werk in den heiligen Hainen 2005 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, waren Inspiration und philosophische Grundlage für seine Kunst. Denk war auch Gründungsdirektor der Susanne Wenger Foundation auf der Kunstmeile Krems. Seine unzähligen Begegnungen mit internationalen Künstler:innen gaben seinem Schaffen immer wieder neue Impulse.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.