Brand vor 100 Jahren im Schlotviertel von Weißenkirchen
WESSENKIRCHEN. Im Februar 1920 brach in den Wirtschaftsgebäuden des Weinhauers Johann Mang ein Feuer aus. Auslöser war eine vorbeifahrende Lokomotive die Funken auswarf. Infolge des herrschenden Sturmwindes brannten 26 Häuser ab. Der Schaden betrug damals 5,61 Millionen Kronen, heute wären das 28 Millionen Euro. Nur 1,15 Millionen Euro waren damals durch Versicherungen gedeckt. Rund zwölf Stunden dauerte es bis die zehn eingesetzten Feuerwehren Brand-Aus geben konnten.
Funkenflug löste das Feuer aus
In der Marktgemeinde Weißenkirchen brach in der Nacht zum 11. Februar in einem Haus neben der Bahn, vermutlich durch Funkenflug eines vorbeifahrenden Personenzuges, ein Brand aus. Der heftige Sturm bedingte eine rasche Ausbreitung auf 25 weitere Häuser. Obwohl kurz nach der Durchfahrt der Entstehungsbrand auf einem Hausdach sofort bemerkt wurde, die Feuerwehr verständigt wurde und sofort erste Löschmaßnahmen ergriffen wurde, konnte nichts mehr ausgerichtet werden. Zum Feuerwehrhaus eilende Feuerwehrmitglieder wurden durch das wütende Feuer aufgehalten.
Ein Feuerwehrmann wurde verletzt
Zwei Gendarmen wurden zu Lebensrettern, die eine Schuhmacherfamilie aus einem brennenden Haus retteten, wo der Dachstuhl anschließend einstürzte. Der Sturm war so stark das Funken über die Donau nach Rührsdorf flogen und die dortige Feuerwehr beschäftigten. Dem tatkräftigen Eingreifen von Revierinspektor Alois Lowag und Gastwirt Franz Salomon ist es zu verdanken das eine ganze Häuserreihe vom Feuer verschont blieb. Während der Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann aus Dürnstein, der aus einer Höhe von circa 13 Metern auf die Straße fiel und bewusstlos liegen blieb. Er wurde vom Gemeindearzt versorgt und mittels Bahn nach Dürnstein nach Hause befördert.
Enormer Schaden entstand
Der Gesamtschaden betrug 5,61 Millionen Kronen (28 Mill. Euro) dem eine Versicherungssumme von 234.420 Kronen (1,15 Mill. Euro) gegenüberstand. Eine grenzenlose Not war die Folge. Mehrere Spendenaufrufe von Bürgermeister Hermann Denk und zahlreichen Politikern bis zur Nationalversammlung wurden getätigt: „Wir richten an alle guten Menschen die herzliche Bitte, in dieser Stunde der bittersten Not unsere braven Weißenkirchner nicht zu verlassen!“ Dazu erschienen mehrere Artikel in der Waldviertler Nachrichten und Land-Zeitung Krems. Feuerwehr Weißenkirchen
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