Stadt Krems
Neue Direktorin der Landesgalerie NÖ stellt sich vor
Programm-Highlights 2022: hyperrealistische Malerei von Joham und spektakuläre Installation von Shiota.
KREMS. Die Landesgalerie Niederösterreich steht ab 1. Jänner 2022 in Krems unter einer neuen künstlerischen Leitung: Gerda Ridler wird die Rolle des Hauses als Museum festigen und inhaltlich-programmatisch durch eine verstärkte Anbindung an die Landessammlungen Niederösterreich weiterentwickeln. Außerdem soll die Landesgalerie Niederösterreich zur Bühne für heimische und für noch weniger bekannte Künstler werden. Eine zentrale Rolle nehmen in Ridlers Plänen internationale installative und partizipative Projekte ein.
Internationale Erfahrung
„In fünf Jahren soll sich die Landesgalerie Niederösterreich in die erste Riege der Kunstmuseen in Österreich einreihen. Die markante Architektur des Hauses verbinde ich mit Dynamik, Innovation und Wagemut. Das sind auch die Leitmotive für mein Programm“, betont die designierte Direktorin. Ridler ist seit rund 30 Jahren in unterschiedlichen Funktionen im internationalen Museums- und Ausstellungsbereich tätig. Von 2013 bis 2018 war sie wissenschaftliche Direktorin des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz und von 2004 bis 2010 Gründungsdirektorin und Geschäftsführerin des privaten Museum Ritter in Waldenbuch bei Stuttgart. Weitere berufliche Stationen waren u. a. das Belvedere Wien, das Lentos Kunstmuseum Linz, das Festival steirischer herbst in Graz und das Kunstmuseum Stuttgart.
Bühne für Kunstschätze
„Unter meiner Leitung soll die Landesgalerie Niederösterreich Bühne für die herausragenden Kunstschätze des Landes Niederösterreich werden“, so Ridler. Die Kunstsammlung des Landes umfasst rund 100.000 Objekte. Der Schwerpunkt liegt auf der Kunst vom 19. Jahrhundert bis zum zeitgenössischen Schaffen. Sämtliche Sparten – von der Grafik, über die Plastik, bis zur textilen Kunst – sind darin vertreten. Viele Objekte, insbesondere aus dem Bereich Kunst nach 1960, wurden noch nie öffentlich gezeigt.
Programm-Vorschau
Als zentrale Ausstellung im kommenden Jahr wird Ridler deshalb ab 21.05. hochkarätige Werke aus der Zeit nach 1960 präsentieren. Großformatige Gemälde, skulpturale Arbeiten und zeitbasierte Medien will sie locker über drei Etagen platzieren. Durch eine großzügige und ästhetisch ansprechende Hängung soll die Atmosphäre der Räume spürbar werden. Zentral sind dabei ein harmonisches Zusammenspiel von Architektur und musealer Installation und eine auf Dialoge ausgerichtete Inszenierung.
Den Reigen eröffnet eine retrospektive Werkschau zu Isolde Maria Joham (02.04.–09.10.2022). Die Künstlerin feiert 2022 ihren 90. Geburtstag. Ihr vielfältiges künstlerisches Schaffen erfährt erst jüngst – etwa durch die Verleihung des Würdigungspreises 2021 des Landes Niederösterreich – wieder Aufmerksamkeit. „Ich schätze Isolde Maria Joham besonders für ihre monumentalen und hyperrealistischen Werke. Im Kontext der österreichischen Kunst nimmt sie damit eine singuläre Position ein“, so Ridler.
In Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Moderne Kunst Niederösterreich werden in der Landesgalerie Niederösterreich ab Herbst 2022 jährlich die Würdigungspreisträger des Landes Niederösterreich aus zwei Sparten zu sehen sein. Parallel dazu erhält ein Künstler eine Plattform für eine Einzelpräsentation. Ebenso möchte Ridler ein Fest für Künstleretablieren.
Chiharu Shiota stellt aus
Die internationale Kunst ist in Ridlers Programm durch Projekte, die sich stark auf die Architektur beziehen und installativen oder auch partizipativen Charakter haben, vertreten. Als erste Künstlerin hat die designierte Direktorin dafür Chiharu Shiota gewonnen. Die Künstlerin ist für ihre spektakulären, raumfüllenden Installationen bekannt. Ihr internationaler Durchbruch gelang Shiota 2015 bei der Biennale Venedig.
Ridler ist es ein besonderes Anliegen, neben einem sehr guten Serviceangebot sowie einem qualitätsvollen Ausstellungsprogramm die Besucher in den künstlerischen Kontext zu involvieren.
„Die Landesgalerie Niederösterreich soll ein integratives Forum der lebendigen Kunstbegegnung sein.“ Ebenso eine Herzensangelegenheit von Ridler ist die Kunstvermittlung.
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