Jodeln, Picknicken und Weinverkosten
Sommelier-Weltmeister treffen einander in Grafenegg
Wenn die Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) rufen, reist das „who is who“ der internationalen Weinwelt alljährlich im September nach Grafenegg.
GRAFENEGG. Weinkritiker, Weineinkäufer, Sommeliers und Sommelières verkosten in einem fünftägigen Marathon in höchster Konzentration rund 500 der besten Weine des Landes, bevor diese auf den Markt kommen. Abends darf man sich entspannen, was am Montag dieser Woche mit Picknick und Jodeln besonders fröhlich ausfiel. Gleichzeitig wurde ein historisches Ereignis gefeiert.
Sommeliers aus aller Welt
Speziell für die Sommeliers und Sommelières, die aus China, Hongkong, Lettland, Schweiz, Deutschland, Ungarn, Bulgarien, Tschechien und Portugal angereist waren, lud der Vorstand der ÖTW zum Netzwerken und Picknicken im Schlosspark. Darunter der amtierende ASI Best Sommelier of the World Raimonds Tomsons (Lettland) und sein Vorgänger Marc Almert (Schweiz). Annemarie Foidl, Präsidentin des österreichischen Sommeliervereins, und Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreichischen Weinmarketing, nahmen ebenfalls auf der Picknickdecke Platz.
Persönlicher Sektausschank
Die Picknickkörbe - in diesem Fall wurden Holzkisten der Carnuntum Winzer dafür verwendet - waren dabei gefüllt mit handverlesenen Köstlichkeiten aus dem Kamptal: Robert Paget hat hervorragende Käse für die internationalen Gäste angeliefert. Einige der namhaftesten Winzer der Region schenkten persönlich ihre Sekte aus. Darunter ÖTW Bundesobmann Michael Moosbrugger (Schloss Gobelsburg), Michael Malat, Nikolaus Moser (Vitikultur Moser), Alwin Jurtschitsch, Franz Leth, Bert Salamon (Salomon Undhof), Lorenz Allram, Ludwig Hiedler, Peter Steininger, Andreas Wickhoff (Weingut Bründlmayer), Alexander und Franz Türk, Josef Mantler (Weingut Mantlerhof), Markus Huber, Johannes Fritz und Hans Topf.
Weinberge als Erste Lage
Die Wahl des Getränks fiel nicht zufällig auf Sekt, denn es gab auch guten Grund zum Feiern: Die ÖTW Winzer haben mit ihrem jahrzehntelangen Lagen-Klassifizierungs-Streben ein großes Ziel verfolgt und jetzt auch erreicht: Ab sofort ist es in allen Österreichischen Weinbaugebieten möglich, Weinberge als Erste Lage bzw. Große Lage zu klassifizieren. Die historische Unterschrift hat der Minister für Land- und Forstwirtschaft erst kürzlich gesetzt.
„Österreich ist damit – außerhalb Frankreichs – das erste und einzige Land, in dem eine Klassifizierung der Weinberge auf gesetzlicher Ebene möglich ist und wir freuen uns, darauf heute mit Ihnen anstoßen zu können“
, verkündete feierlich Michael Moosbrugger, Bundesobmann der Österreichischen Traditionsweingüter.
Gesang und Jodel zum Abschluss
Im Anschluss an das Picknick betraten die Sommeliers, Sommelières und Winzer die imposante Bühne des Wolkenturms und absolvieren mit Gesangslegende Norbert Hauer einen Jodelworkshop. Fazit: Herkunft kann man nicht nur im Wein explorieren, sondern auch im Gesang! Ein Bild für Götter war es auf alle Fälle – und beinahe auch ein Gesang für Götter.
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