Interview mit dem Langenloiser Bürgermeister Harald Leopold
„Das schnelle Internet kommt!“

Bürgermeister Harald Leopold im Langenloiser Rathaus.
  • Bürgermeister Harald Leopold im Langenloiser Rathaus.
  • hochgeladen von Manfred Kellner

LANGENLOIS (mk) Hat sich die Corona-Krise auf Langenlois ausgewirkt? Wie sieht es mit der Kultur in der Wein- und Gartenstadt aus? Und was wird sich 2021 tun in Langenlois? Fragen, die „Lois!“ an Bürgermeister Harald Leopold richtete. Hier die Antworten.

Herr Bürgermeister, wie geht es Langenlois in der Corona-Krise?

Harald Leopold: Da gibt es wohl keine großen Unterschiede zu anderen Städten und Gemeinden. Auch wir sehnen uns alle danach, dass wir wieder ganz normal leben können. Aber leider: Der Verlauf der Corona-Pandemie lässt das noch nicht zu. Wir haben in der Stadtgemeinde augenblicklich sieben Infizierte, und insgesamt waren es als 239 Erkrankte seit Beginn der Pandemie. Das heißt für uns: Wir müssen weiter auf uns und auf andere achtgeben, müssen testen, testen, testen - in der Teststraße am Sicherheitszentrum etwa oder mit den Gratistests aus der Apotheke. Und, wenn es soweit ist, sollten sich alle unbedingt impfen lassen.
Nach den Erfahrungen des Corona-Jahres 2020 mit Home-Office und Distance-Schooling: Muss es jetzt nicht schneller vorangehen mit der Optimierung der Internetverbindungen in Langenlois?

Und das nicht nur rund um Korn- und Holzplatz, sondern auch und gerade in den entfernteren Katastralen?

Ja, gerade die Corona-Zeit hat gezeigt, wie wichtig das schnelle Internet für Langenlois ist - oder besser gesagt: wie wichtig es wäre, denn die durchschnittliche Geschwindigkeit lässt bei uns leider noch sehr zu wünschen übrig. Deshalb wird jetzt der Breitband-Ausbau vorangetrieben. Das schnelle Internet kommt! Geplant ist, dass A1 als Netzbetreiber und Internetprovider noch in diesem Jahr mit den Arbeiten dafür beginnt - in Langenlois und in den Katastralgemeinden.

Das Leben in Langenlois war in der Vergangenheit geprägt von vielen Kulturveranstaltungen - von „Kultur in Langenloiser Höfen“ über die „Operette Langenlois“ bis hin zum „Langenloiser Advent“. Davon ist im vergangenen Jahr vieles Corona zum Opfer gefallen. Wie wird es 2021 aussehen?

Natürlich möchte die Stadt gern ein Kulturangebot wie gewohnt anbieten. Doch es gibt nach wie vor den Generalvorbehalt: Veranstaltungen dieser Art können nur durchgeführt werden, wenn die Entwicklung der Pandemie das zulässt. Unter diesem Vorbehalt lassen Sie mich sagen: Ja, wir wollen ab April wieder die Genussmärkte auf dem Holzplatz veranstalten! Ja, wir wollen ab Mai den Gartensommer 2021 in Langenlois und Schiltern veranstalten - vielleicht nicht ganz so umfangreich wie ursprünglich geplant. Ja, wir wollen in diesem Jahr die „Fledermaus“ bei der „ Langenloiser Operette“ sehen. Ja, wir wollen möglichst viele Veranstaltungen aus der Reihe „Kultur in Langenloiser Höfen“ stattfinden lassen - möglicherweise in anderer Form als bisher. Und ja: Wir wollen das gesamte Jahr unserem Ruf als Kulturstadt gerecht werden. Aber es kann sein, dass wir Kompromisse eingehen müssen, um möglichst viel von unseren Kulturaktivitäten zu retten.

Hat sich die Pandemie auch auf die Finanzen der Stadt ausgewirkt?

Natürlich hat die Stadt durch die Corona-Einschränkungen Einbußen hinnehmen müssen. Allerdings konnten die Langenloiser Betriebe zumeist durcharbeiten. Andere - wie das Hotel- und Gaststättengewerbe oder die Friseure - mussten leider zusperren. Das hat diese Unternehmen schwer getroffen. Für die Gemeinde kommt hinzu, dass auch der Bund einen Steuerausfall zu verzeichnen hat, weshalb die Geldmittelzuweisungen nach dem Finanzausgleich wesentlich geringer ausfallen. Alles in allem hat Corona der Stadt Finanzeinbußen von 15 Prozent beschert.

Was wird neben Corona das Jahr 2021 in Langenlois bestimmen?

Im Augenblick treibt uns der Ausbau und die Erneuerung unseres Kanalsystems und der Wasserleitungen um. Wichtig dabei: Dieses Vorhaben wird voll und ganz über die Gebühren finanziert, die die Verbraucher für die Wasserversorgung zahlen. Wir wollen damit weiterhin die Wasserversorgung aus Eigenem schaffen und nicht von anderen abhängig sein. Für den Fall eines etwaigen Engpasses werden wir allerdings an die neue Wasserleitung von Krems nach Zwettl andocken, so dass wir im Notfall auf dieses Wasser zurückgreifen können.

Weiter sehr wichtig: der Hochwasserschutz. Da geht es mit den Planungen speziell für das Gebiet von Langenlois und Haindorf weiter. Planungsschluss ist Mitte März. Das betrifft beispielsweise das Rückhaltebecken für den Sirnitzbach, die Befestigung der Dämme des Loisbaches und eigene Schutzmaßnahmen für Schloss Haindorf. Darüber hinaus wird es 2021 auch noch um weitere Hochwasserschutzmaßnahmen gehen.

Und natürlich geht auch der Straßenbau und die Sanierung von Straßen weiter. Ein Beispiel dafür ist die Anton-Wöber-Straße, wo die Arbeiten im April dieses Jahres starten.

Und dann gibt es noch die touristischen Projekte …

Da ist die Erweiterung des Loisium-Hotels schon am weitesten. Noch im März ist hier Eröffnung - und schon jetzt ist zu sehen, dass dort ein attraktiver und architektonisch aufsehenerregender Bau entstanden ist, mit dem neue touristische Akzente in Langenlois gesetzt werden dürften.

Es gibt ein zweites Hotelprojekt: Schloss Haindorf wird zu einem Drei-Sterne-Luxushotel umgebaut, das vollständig abgekoppelt ist von Lehrlingsbetrieb der Bau-Innung und sich so vollständig auf seine Gäste konzentrieren kann. Neben dem Schloss entsteht ein ganz neues Lehrlingshotel, das bei freien Kapazitäten auch vom Schloss mit genutzt werden kann. Für dieses neue Haus findet der Erste Spatenstich am 19. März statt - in Anwesenheit von Landesrat Jochen Danninger.

Und der Bau einer neuen Hotelanlage in Schiltern kann 2021 aller Wahrscheinlichkeit nach starten: der Bau des „Chalet-Dorfs“ in den Kittenberger Erlebnisgärten, für das wichtige Vorarbeiten bereits realisiert wurden. Das ist ein Projekt, das seinesgleichen sucht und das den Langenlois-Tourismus sicher weiter voranbringen wird.

Ein Dauerthema für die Stadt ist der Wohnbau…

Und da haben wir es jetzt mit dem neuen Raumordnungsgesetz zu tun. Das soll dafür sorgen, dass eine übermäßige Bodenversiegelung durch Neubauten vermieden wird, indem mehr auf die Verdichtung der bereits bestehenden Bebauung gesetzt wird. Etwa durch den Dachausbau oder durch das Aufstocken einer neuen Dachetage. Weil es da aber für uns keine Übergangsfristen gibt, haben wir ein echtes Problem mit dem bereits fertig geplanten Bauprojekt in der Rudolfstraße. Wahrscheinlich muss hier der Baubeginn zumindest verschoben werden. Über diese gesetzlichen Regelungen werden wir jetzt das Gespräch mit der Landesregierung suchen…

Herr Bürgermeister, vielen Dank für dieses Gespräch!

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